Obscyria
Eine Dimension aus Nebel und Schatten, durchwoben von Magie, geformt von Monden, genährt vom Flüstern des Kosmos.

obscyria ist eine welt voller mystik und schatten
© Obscyria-Logo. Exklusives Design für Narosaki®

Betrete Obscyria – eine geheimnisvolle, düstere Welt, in der Magie, Legenden und uralte Kräfte regieren. In den Schatten verborgen, kämpfen verschiedene Völker und Wesen um ihre Existenz. Doch inmitten dieser Dunkelheit erheben sich die Lunariswächter – Rebellen, die sich gegen den Strom stellen und für Individualität und Freiheit einstehen.

Die Geschichten von Obscyria entfalten ihre wahre Atmosphäre erst, wenn der Nebel erklingt.
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Inhaltsverzeichnis: Geschichten aus Obscyria

Allgemeine Einführung

Kontinent Nebeldämmerung

Lunariswächter - Widerstand gegen das Obskurium der Seelenschwärze

 

Die Lunariswächter , Wächter des Mondlichts, Wanderer der Zwielichtpfade

Sie sind keine Helden. Keine Erlöser. Kein Orden, der sich irgendeiner höheren Instanz beugt. Die Lunariswächter existieren jenseits solcher Begriffe. Sie sind das Flackern einer Erinnerung, das Wispern einer Wahrheit, die nie ganz stirbt. Jeder kommt aus einem anderen Winkel von Obscyria, trägt das Echo seiner Herkunft wie einen unsichtbaren Schleier durch die Schatten und Nebel. Aus den wandelnden Nebeln von Nebeldämmerung, wo der Dämmermond die Sinne trübt und Illusionen Wirklichkeit werden. Aus Sternenfluch, wo die Stimmen der gestürzten Himmel durch das Gewebe des Kosmos flüstern. Aus den fauligen Wassern der Blutigen Sümpfe, wo Verdammnis und Blutmagie in der Luft hängen wie das Wispern uralter Rituale. Aus dem Waldschattenmoor, wo jede Wurzel eine Lüge birgt und jede Spore eine Erinnerung verdreht. Aus Schattensang, wo Kristall und Zeit zersplittert sind und dunkle Spiegel sich tiefer erinnern als das Fleisch. Aus dem Nachtgeflüster-Dschungel, wo selbst das Leben im Schatten atmet und die Natur uralte Geheimnisse in die Dunkelheit haucht. Aus Tiefenstille, wo das kosmische Leuchten über endlosen Ozeanen tanzt, während versunkene Städte in der Finsternis flüstern. Wer von dort kommt, trägt das Echo jener Mächte in sich, die jenseits von Form und Sprache existieren, geboren in den Strömungen zwischen Vergessen und Erwachen. Ihre Herkunft prägt ihren Kaeryth – und ihr Kaeryth prägt das, was sie sind. Was sie eint, ist nicht das Woher, sondern der Wille, zu bleiben, wenn alles in Obscyria sich verneigt.

Sie tragen Narben, die niemand sieht, Worte, die nie gesprochen wurden, und ein inneres Leuchten, das nicht strahlen will, sondern glimmt, leise, störrisch. Ihr Dasein ist ein Flüstern gegen das Obskurium der Seelenschwärze, das mit kalten Händen nach dem Innersten greift. Das Obskurium, jene träge, alles verschlingende Ordnung, will Obscyria in Gleichklang ersticken. Gedanken gleichschalten. Einzigartigkeit auslöschen. Die Lunariswächter antworten nicht mit Krieg. Sondern mit Sein.

Sie sind in Obscyria bekannt, gefürchtet, verehrt, nicht wegen ihrer Macht, sondern weil sie den Mut haben, sie nicht zu verbergen. Die Velarun achten sie. Nicht als Anführer. Sondern als Erinnerer. An das, was man verlieren kann, wenn man sich selbst verlässt.

Ihr Weg führt sie durch Schatten, über Trümmer alter Wirklichkeit, durch Nebel, die denken. Ihre Schattenwölfe – ihre Begleiter, Schattenwölfe aus Nachtstoff und Magie. Sie sind keine Tiere, keine Werkzeuge. Sie sind Teil ihrer Essenz, lautlose Zeugen, die wandeln, wenn niemand sonst bleibt. Ihre Präsenz ist Erinnerung, Bindung, das atmende Echo der Nacht.

Magie ist für sie das, was sie atmen, woraus sie träumen, in der sie sich verlieren. In Obscyria pulsiert sie in allem. Und die Lunariswächter sind jene, die sie nicht bändigen, sondern mit ihr fließen. Jeder von ihnen trägt einen eigenen Kaeryth, einen Pfad, der ihre magische Essenz formt. Manche weben aus Nebel Illusionen, andere lenken das Licht der Monde durch Runen und Zeichen. Einige sprechen mit den Stimmen der Verlorenen, andere beherrschen den Traumfluss zwischen den Realitäten. Manche bündeln den Zorn der Stürme in grellzuckender Blitzmagie, weben aus Schatten lebendige Formen oder lassen Verderbnis durch verwundete Wirklichkeit kriechen. Es gibt jene, deren Berührung nekrotisch ist, deren Magie Seelen spaltet, und jene, die mit einem Blick Illusionen zerbrechen oder Erinnerungen neu schreiben. Jeder Kaeryth ist anders, ein Pfad aus Essenz, Schmerz, Lichtsplittern und Stille. Ihre Rituale sind keine Formeln, sondern Zustände. Zustände zwischen den Existenzen.

Die Lunariswächter sind keine Bewegung. Kein System. Und doch sind sie eine Rebellion, gegen das Obskurium, gegen das Ersticken des Selbst, gegen die Stimmen, die dich formen wollen, bis du dich selbst nicht mehr erkennst. Sie sind die Antwort, die bleibt, wenn keine Frage mehr gestellt wird. Wenn alle Lichter gelöscht, alle Stimmen erstickt, alle Namen vergessen sind. Dann hört man sie durch das Zwielicht wandeln, mit einem Schatten an ihrer Seite, und einem Stück Wahrheit, das sie nicht loslässt.

Denn wer sich selbst nicht aufgibt, kann nie ganz verloren gehen. Und wer den Schatten kennt, kann das Licht neu verstehen.

Das Obskurium der Seelenschwärze – Die Stimme der Vergessenheit

Die Velarun nennen sie das Obskurium der Seelenschwärze, ein Name, der kaum zu erfassen vermag, was sie wirklich sind. In den Flüsterarchiven der Finsternis, verborgen tief unter den Wurzeln der Realität, wird ein einziger Laut nur im Schatten gedacht: Velkhaeryn’Zhul-Nythar. Gesprochen in Vethrazul, der uralten Sprache der Dunkelheit, zerreißt sein Klang das Gewebe der Stille und hinterlässt Risse im Verstand. Es bedeutet: Der Dunkelpfad der letzten Seelenschwärze.

Das Obskurium ist ein Konstrukt aus vielen Facetten der Finsternis, ein Name, den nur das Flüstern kennt, Gesichter, welche sich in jeder Dunkelheit spiegeln. Das Obskurium ist kein Orden, er ist eine Verseuchung. Ein schwarzes Gewebe aus uralten Flüchen, geboren aus der Finsternis zwischen dem Kosmos, genährt vom Wahnsinn der Sphären. Einst waren die Mitglieder des Obskuriums Wächter des Gleichgewichts, die ersten die über die Finsternis und Schatten wachten. Doch nun sind sie Henker der Erinnerung. Was einst Schutz war, wurde Zwang. Was einst Flüstern war, ist nun das permanente Kratzen an der Seele.

Das Obskurium kriecht durch die Risse der Realität. Fließt wie fauliger Schleim durch Gedanken, infiltriert Träume, schlitzt sie auf, bis nur noch ein ekelhafter Rest bleibt, Erinnerungslosigkeit, taub und blind. Er ist keine Ordnung. Es ist Fäulnis in Systemform. Eine Krankheit, die nicht tötet, sondern verwandelt. Du stirbst nicht, du verwelkst. Es lebt in den Blicken derer, die längst gebrochen sind. In Augen, die nichts mehr sehen. In Seelen, die sich selbst verhungert haben. Seine Macht liegt nicht im Feuer, sie liegt im Erwürgen. Hart. Qualvoll. Wie ein Griff, der den Kehlkopf zerquetscht. Es löscht nicht, er verzehrt, langsam, qualvoll, mit jedem Atemzug ein Schnitt in die Existenz, bis nichts mehr bleibt. Obscyria soll nicht brennen. Obscyria soll langsam erlöschen, wie ein uraltes Lied, das in der Dunkelheit vergessen wird. Kein Aufschrei, kein letzter Widerstand, nur das melancholische Verklingen eines Traums, der nie vollendet wurde. Es soll welken, tropfenweise, als würde das Herz der Welt selbst in schwärzeren Nebeln ersticken. Die Sterne sollen nicht schimmern, sie sollen wimmern, bis sie implodieren. Jeder Gedanke ist eine Bedrohung. Jede Spur von Identität ein Makel, den man mit Schatten ausätzt. Der Schattenrat ist kein Regime. Er ist eine Realität, in der du dich selbst ausradierst. Dein Name wird ein Echo, deine Stimme ein Fleck im Nebel. Du wirst, was sie wollen: Stille. Leere. Ein atmendes Nichts.

Es sind dreizehn, die über dieses Vakuum wachen, die Unauslöschlichen. Albträume mit Namen. Verkörperte Konzepte des Verlusts, der Kontrolle, des geistigen Verfalls. An ihrer Spitze: Vael’Zuth, der Schattenhohepriester, dessen Worte selbst Stein zum Schreien bringen. Um ihn: Xerathis, der stille Richter, Zyphor’Neth, der Seelenversenker, Nyssira, die Nachtmutter, und zehn weitere Manifestationen der Finsternis und Verderbnis.

Ihr Sitz, Zhak’thul Ravnor, ist eine Wunde in der Welt. Eine pulsierende Leere, tief in Schattensang, wo das Licht geknebelt wird und selbst Schatten anfangen zu flehen.

Das Obskurium will nicht regieren. Sie wollen jegliche Form der Einzigartigkeit auslöschen. Keine Farben. Keine Stimmen. Keine Wahrheit. Nur noch Gleichmaß. schwarz. Kalt. Unendlich.

Und doch, ganz tief in Obscyria, wo selbst ihre Schatten verwundbarkeit zeigen, flackert etwas. Winzig. Schmerzend. Wie das Zucken eines Nervs, der sich weigert zu sterben. Vielleicht ist es Wahnsinn. Vielleicht Rebellion. Vielleicht nur der letzte Atemzug von Hoffnung. Doch er brennt. Und das reicht.

Entdecke Obscyria

Obscyria ist eine Welt voller mystischer Völker, vergessener Regionen und unausgesprochener Geheimnisse. Hier vermischen sich Magie und Mythen mit Kreaturen und uralten Mächten. Jeder Schritt in diese Welt enthüllt ein weiteres Mysterium und nur diejenigen, die den Mut haben, den Weg der Lunariswächter zu gehen, werden ihre Geheimnisse lüften.

Sharynthar - Die Schattenwölfe von Obscyria

Die Sharynthar, auch bekannt als Schattenwölfe, gehören zu den ältesten Wächtern Obscyrias. Geboren aus der urzeitlichen Dunkelheit und der ungreifbaren Essenz der Schatten. In den tiefsten Winkeln dieser Dimension, wo Licht nur flüchtig existiert und der Nebel wie eine atmende Präsenz lebt, streifen diese geisterhaften Wesen: Verkörperungen der Nacht, mit den Mysterien der Finsternis verschmolzen.

© 2025 Narosaki – Sharynthar / Shadow Wolfes of Obscyria™

Ob in den nebligen Wäldern von Nebeldämmerung, unter den glitzernden Sternen von Sternenfluch, in den fauligen Schwaden der Blutigen Sümpfe, in den uralten Schatten des Waldschattenmoors, den frostigen Kristallhöhlen von Schattensang, den flüsternden Tiefen des Nachtgeflüster-Dschungels oder über den endlosen Wasserweiten der Tiefenstille: Die Sharynthar sind überall zu Hause. Jeder Kontinent hat ihre Gestalt geprägt, ihre Magie geformt, ihre Essenz genährt. Doch alle teilen sie denselben Ursprung: das Herz der Dunkelheit.

Ihr Fell passt sich ihrer Umgebung an, mal tiefschwarz wie der Riss zwischen den Welten, mal durchzogen von schimmernden Runenlinien oder nebelhaften Mustern, die sich zu bewegen scheinen, wenn man nicht hinsieht. Ihre Augen leuchten in Farben, die je nach Region variieren: kaltes Sternenlicht, blutrote Glut, nebelgrüner Schein. Doch sie alle tragen uralte Weisheit in sich.

Doch was viele nicht wissen: Die Sharynthar besitzen die Gabe der Gestaltenwandlung, nicht durch Illusion, sondern durch die tiefgreifende Verschmelzung mit den Strömen der Schattenmagie. Drei Hauptformen sind bekannt:

Die Schleierform

Die Wächter im Nebel

Die häufigste Erscheinung der Sharynthar. In dieser Form gleiten sie lautlos durch Nebel und Dunkelheit, nahezu körperlos. Ihre Umrisse flackern wie Rauch, ihre Augen leuchten wie Monde durch Schatten. Sie verschmelzen mit der Umgebung, werden zu einem Teil der Nacht, als unsichtbare Hüter, als stiller Schutz, als Spur im Dunst.

Die Schattenfluchform

Der entfesselte Schattenruf

In dieser Gestalt offenbaren die Sharynthar ihre rohe Essenz. Der Körper wächst, wird massiv und bedrohlich, Risse der alten Nacht durchziehen ihren gesamten Körper : leuchtend, pulsierend, als würde das Dunkel selbst aufbrechen. Klauen aus verdichteter Schattenkraft durchdringen selbst magische Panzerungen. Jeder Schritt ein Beben, jede Bewegung ein uraltes Echo der Wildheit. Sie sind keine Bestien : sie sind das, was sich erhebt, wenn Stille nicht mehr reicht.

Die Spiegelform

Der Blick in die eigene Tiefe

Die seltenste aller Erscheinungen. Der Sharynthar wirkt hier wie geformt aus flüssigem Licht und verströmtem Schatten. Wer ihm begegnet, sieht mehr als nur das Wesen selbst : er sieht sich. Erinnerungen, Ängste, Wahrheit. Diese Form zeigt sich nur, wenn zwischen Wächter und Gefährte ein tiefer Seelenpfad gewachsen ist : in Momenten der Offenbarung, des Verlustes oder am Rande des Schicksals.

Für die Lunariswächter sind die Schattenwölfe weit mehr als Begleiter. Sie sind Seelenspiegel, Schicksalsführer und stille Richter. Ein Sharynthar wählt nicht, er erwacht, wenn der Ruf der Dunkelheit ein Herz erreicht, das bereit ist, die Wahrheit in den Schatten zu sehen. In ihrer Anwesenheit flüstert die Finsternis, der Nebel lebt, und die Schatten erwachen.

Zwischen Wispern und vergessen

In Obscyria sind Nebel und Schatten keine bloßen Erscheinungen. Sie sind die atmende Essenz der Welt, das raune Geflecht, aus dem Zeit und Raum gewoben wurden. Grenzen flüstern. Wege vergehen und tauchen anderswo neu auf. Die Schatten liegen über allem. Nicht als Hülle, sondern als Gedächtnis. Sie erinnern an das, was war, verformen das, was ist, und verhüllen das, was nie hätte sein sollen.

Der Nebel lebt. Er gleitet, kriecht, tanzt. Er umschlingt Berge, flutet Täler, berührt Seelen. In seinem Schweigen liegen Fragen, die keine Antwort brauchen. Er schützt jene, die verloren sind, und verschlingt jene, die glauben, den Weg zu kennen. Licht und Dunkelheit verflechten sich in ihm zu einem Atem, den nur jene spüren, die bereit sind, sich darin zu verlieren. Doch genau dieses atmende Chaos ist dem Obskurium ein Dorn im wunden Fleisch.
Das Obskurium will Ordnung. Will Kontrolle. Will Einheit, wo Unterschied herrscht. In den kalten Hallen von Schattensang, dort wo selbst das Flüstern gefriert, weben sie aus Dunkelheit starre Netze, um die Welt zu formen, wie sie sie brauchen. Vielfalt ist ihnen ein Fehler. Ein Riss in der Maske, den sie mit Schatten und Gehorsam füllen wollen. Ihre Vision ist grau, stumm, endlos. Ein Obscyria, in dem niemand mehr anders ist. Niemand mehr echt.

Und doch erhebt sich Widerstand. Im Verborgenen, ín jenen, die sich weigern zu vergessen, wer sie sind. In den Lunariswächtern, den Wanderern des Zwielichts, deren bloße Existenz eine Rebellion gegen das Obskurium ist. Sie durchqueren die Sphären, das Gewebe der Existenz, in unsichtbaren Pfaden. Sie erinnern sich an das, was war, und stellen sich dem, was kommen soll. Die Schatten udn Nebel sind nicht ihr Feind, sondern ein Teil von ihnen, gewachsen aus Verlust, Erkenntnis und dem stillen Trotz, nicht unterzugehen. Manche von ihnen tasteten sich tiefer in die Finsternis hinein, andere hielten das Licht fest in ihrer Nähe. Doch alle gingen weiter. Nicht, weil sie geführt wurden, sondern weil sie sich weigerten, stehenzubleiben.
Duskveil, der Schattenrufer, war die lebendige Verbindung zu den verborgenen Kräften, die in Obscyria schlummerten. Sein Fell war tiefschwarz, so dicht mit den Schatten verwoben, dass es das Licht zu verschlucken schien. Doch bei jedem seiner Schritte schimmerte ein leiser, silberner Schein auf seinem Fell, wie das sanfte, unwirkliche Licht eines geheimnisvollen Mondes. Duskveil führte die Lunariswächter nicht nur durch die Schatten und Nebel, sondern durch die Geheimnisse der Welt selbst, als Wanderer zwischen Finsternis und Erkenntnis.

Denn Obscyria lässt sich nicht kartografieren. Es atmet. Es pulsiert. Es wandelt sich mit jedem Blick. Der Nebel ist seine Stimme. Die Schatten sein Herzschlag. Magie fließt durch alles. Durch Stein, Wasser, Fleisch und Gedanken. In den tiefsten Ozeanen vibriert sie in uralten Liedern. Auf den höchsten Gipfeln formt sie Licht zu Erinnerung. Kein Pfad bleibt, wie er war. Kein Ziel ist fest. Wer durch Obscyria wandert, wandelt durch sich selbst. Und wer im Nebel nicht untergeht, findet nicht Klarheit. Sondern Wahrheit.

Der Ruf des Zwielichts – Thal'ruhn und der Beginn der Lunariswächter

In Obscyria, wo Nebel und Dunkelheit die Welt verschleiern, beginnt die Geschichte von Thal’ruhn, dem ersten, der den Ruf des Zwielichts hörte. Seine Herkunft lag tief verborgen im Nebel, doch als die Monde am höchsten standen und die Schatten sich verdichteten, trat er in diese Welt – allein, doch mit einer inneren Bestimmung, die er selbst noch nicht ganz begriff.

Es war Duskveil, der uralte Schattenwolf, der Thal’ruhn zu sich rief. Ein lautloser Ruf, kaum mehr als ein Hauch in der dichten Dunkelheit, führte ihn durch die Nebellande. Duskveil, dessen tiefschwarzes Fell im Nebel zu verschwinden schien, war mehr als nur der Vertraute der Schatten und Nebel.. Er war das Mysterium, das Geheimnis, das die Grenze zwischen den Welten kannte und dessen Augen das Licht der Monde widerspiegelten. Seine Präsenz war unheimlich, doch voller Wissen und Macht, die in den Schatten ruhten.

Thal’ruhn folgte ihm, tief hinein in das Herz des Mondlichttals auf dem Kontinent Nebeldämmerung, wo die Nebel dichter und die Schatten länger wurden. Die Pfade, auf denen er wanderte, verschwanden hinter ihm, und der Nebel schlang sich enger um seinen Körper, als ob die Welt selbst ihn prüfen wollte. Doch er hielt stand, geführt von Duskveil und dem Schimmern der sechs Monde, die über ihm schwebten.

Im Zentrum der dichten Nebel und der flüsternden Dunkelheit fand Thal’ruhn seine wahre Bestimmung. Hier, an diesem Ort, wo Licht und Schatten miteinander verschmolzen, wartete eine Wahl auf ihn. Duskveil blieb stumm, doch seine Präsenz war überwältigend – ein ständiges Flüstern der Dunkelheit, eine stumme Aufforderung, sich dem Unbekannten zu stellen.

Thal’ruhn erkannte, dass die Monde, deren Licht ihn führte, nicht nur das Helle, das Reine verkörperten. In ihrem Licht lag auch Dunkelheit – die Schatten, die sich bei jedem ihrer Strahlen bildeten. Es war diese duale Natur, die ihn rief. Die Magie der Monde war tief mit den Schatten verknüpft, und Thal’ruhn spürte, wie diese Kräfte miteinander verbunden waren. Es gab kein Licht ohne Dunkelheit und keinen Schatten ohne die Monde.

An jenem Ort verschmolz Thal’ruhn mit diesen beiden Mächten. Er ließ das  Licht der Monde in sich einfließen, während die Schatten ihn sanft umhüllten. Diese Verschmelzung von Licht und Dunkelheit machte ihn zu dem, was er fortan sein sollte, der erste Wächter zwischen den Welten. Er war kein einfacher Sterblicher mehr, sondern ein Wanderer des Zwielichts, der sowohl die Magie der Monde als auch die Kraft der Schatten in sich trug.

Seine Rüstung, aus Mondlicht und Schatten geformt, reflektierte diese Verschmelzung. Silberne Linien durchzogen die Platten, während schwarze Schatten sanft um ihn tanzten, als ob sie sich mit jedem seiner Schritte bewegten. Seine Augen, einst von Zweifel und Ungewissheit getrübt, leuchteten nun in einem tiefen Weiß, das die Geheimnisse des Zwielichts offenbarte.

Thal’ruhn war der erste, der diesen Pfad wählte, doch er sollte nicht der letzte sein. Duskveil, sein stiller Begleiter, führte ihn zurück durch die Nebel, hinaus in die weite Welt von Obscyria, wo er seine Aufgabe beginnen sollte, nicht nur als Beschützer der Monde, sondern als Hüter des Gleichgewichts zwischen Licht und Schatten.

So wurde Thal’ruhn, der Zwielichtwächter, zum ersten der Lunariswächter, derjenigen, die das Geheimnis der Monde und der Schatten und Nebel in sich tragen und die Wege durch die unberechenbaren Sphären von Obscyria beschreiten. Seine Geschichte bleibt eine der ersten Legenden dieser dunklen, mystischen Welt, eine Geschichte, die tief in den Schatten Obscyrias verwoben ist.

Der Ruf der vereinten Monde

© Narosaki Monde von Obscyria

Als Thal’ruhn nach Obscyria trat, war es kein gewöhnlicher Moment, es war ein Ereignis, das nur in den tiefsten Mythen der Welt erwähnt wird:Nythorûn  „Der Ruf der vereinten Monde“. Normalerweise thronen die Monde von Obscyria still über ihren jeweiligen Kontinenten, jeder in seinem eigenen Reich, getrennt durch den endlosen Nebel und die Schatten, die die Welt umhüllen. Doch in jenem seltenen Augenblick, der vielleicht nur einmal in einem Zeitalter geschieht, vereinten sich ihre Lichter am Himmel von Nebeldämmerung, als ob sie auf einen uralten Ruf antworteten.

In den Nebeln, die sich unaufhörlich durch die Tiefen Obscyrias winden, war eine Bewegung zu spüren, eine Veränderung in der Luft, die nur jene fühlen konnten, die in der Lage waren, die Schatten und die Stille zu deuten. Die Monde, jeder mit seiner eigenen, uralten Magie, leuchteten gemeinsam, strahlten ihre geheimnisvolle Kraft durch die dichten Nebelschwaden und erleuchteten die Welt in einem unwirklichen, silbernen Glanz. Es war, als ob die Welt selbst angehalten hätte, um die vereinte Macht dieser uralten Himmelskörper zu würdigen.

© 2025 Narosaki – Sharynthar / Shadow Wolfes of Obscyria™ Duskveil by Schattenklinge

Der Nebel, der in diesen Stunden lebendiger wirkte als je zuvor, erhob sich wie ein atmendes Wesen, schien zu flüstern, zu rauschen, während die Schatten sich tiefer, beinahe greifbarer, um Thal’ruhn schlossen. Die Monde sandten ihre Lichtfäden durch die ewige Dunkelheit, verflochten sie mit den Nebeln, und in diesem seltenen Moment verschmolzen die Magie der Monde und die Dunkelheit von Obscyria auf eine Weise, die selbst in den tiefsten Mythen nur geflüstert wird.

Diese Zusammenkunft war kein Zufall. Es war, als hätten die Monde auf die Ankunft von Thal’ruhn gewartet, als hätte Duskveils Ruf sie aus den tiefsten Schatten hervorgeholt, um ihre Macht zu vereinen und dem ersten Lunariswächter den Weg zu bereiten. Die Lichter schnitten durch die Nebel, enthüllten die uralten Geheimnisse der Welt und zogen Thal’ruhn in ihr strahlendes, doch düsteres Netz.

An diesem besonderen Ort und zu dieser seltenen Zeit verschmolz Thal’ruhn mit den Kräften der Monde und der Schatten. Der Nebel umarmte ihn, die Schatten flossen durch seine Adern, und das Licht der Monde drang in seine Seele ein. In diesem Augenblick, als die Magie der Himmelskörper und die Dunkelheit Obscyrias eins wurden, wurde Thal’ruhn der Erste seines Ordens, der erste Lunariswächter, der den Pfad beschritt, dem viele folgen sollten. Die Monde selbst hatten ihn erwählt, und ihre vereinte Kraft prägte ihn, formte ihn zu dem, was er werden sollte, ein Wächter zwischen Licht und Dunkelheit, ein Wesen, das sowohl die Nebel als auch die Schatten durchdringen konnte.

Duskveil, der ewige Wanderer der Schatten, stand still, während die Nebel sich erhoben, das Geheimnis des Moments erkennend. Der Schattenrufer hatte Thal’ruhn nicht nur gerufen, sondern ihm die Geheimnisse der Monde offenbart  und mit diesem Wissen sollte der Weg der Lunariswächter beginnen.

Die Nachtglas-Laterne: Das Licht der Schatten

Die Nacht der letzten Nebelnacht liegt nun hundert Zyklen zurück. Es war die Zeit, in der der Dämmermond und der Nebelstern ihre Konstellation vollendeten und den Kontinent Nebeldämmerung in ein schimmerndes, aber unheimliches Licht tauchten. Diese magische Nacht war ein seltenes und mächtiges Ereignis, gefürchtet und verehrt zugleich. In ihr verbanden sich die Kräfte der Dunkelheit und des Lichts, und die Grenze zwischen den Welten verschwand. Der Flüsterwald von Erythen, eine ohnehin geheimnisvolle Region, wurde zum Zentrum dieser Magie.

Duskveil, der schwarze Wolf, durchstreifte den Flüsterwald wie ein lautloser Schatten. Sein eisblauer Blick suchte nach den ersten Vorzeichen der Nacht, während er über die uralten Pfade schritt. Es hieß, dass er in der Nebelnacht stets die Wächter beobachtete, bereit, sie vor lauernden Gefahren zu warnen.

Die Lunariswächter wussten, dass die Nebelnacht sowohl eine Prüfung als auch eine Chance war. Der Älteste, Erythil, entschied, dass es ihre Pflicht war, das Herz der Nebelnacht zu betreten, den Ort, an dem Licht und Schatten eins wurden. Ausgerüstet mit den einfacheren Artefakten ihrer Zeit und ihrem Wissen über die Magie des Nebels, führte Erythil eine Gruppe erfahrener Wächter in den Flüsterwald von Erythen.

Die Wächter schritten schweigend durch den immer dichter werdenden Nebel. Der Wald selbst wirkte lebendig, und die Schatten schienen sich zu bewegen, obwohl kein Wind die Bäume bewegte. Bald wurde klar, dass dies keine gewöhnliche Nacht war. Nebelschatten glitten durch die Dunkelheit, lautlose Kreaturen, die auf die Angst der Lebenden reagierten. Schattenbestien, massive Gestalten, die aus reiner Dunkelheit zu bestehen schienen, lauerten in der Ferne. Die Wächter konnten sie nur mit vereinten Kräften und präzisen Schutzzaubern auf Abstand halten.

Erythil warnte seine Gefährten: „Diese Nacht wird uns prüfen. Haltet an eurer Aufgabe fest und lasst euch nicht von euren eigenen Schatten verführen.“

Die Gruppe wanderte stundenlang durch die veränderte Landschaft des Waldes, die sich durch den dichten Nebel wie ein Labyrinth anfühlte. Ihre einfacheren Lichtquellen wurden immer schwächer, und der Nebel begann, seine wahre Macht zu zeigen. Es formte Illusionen, flüsterte mit den Stimmen von Verstorbenen und zog die Schwachen von der Gruppe fort.

Eine Wächterin, Naerith, vernahm plötzlich die Stimme ihres lange verschollenen Bruders. „Naerith,“ flüsterte der Nebel. „Komm zu mir. Ich warte.“ Trotz der Warnungen der Gruppe wich sie vom Weg ab, verschwand im dichten Nebel und wurde nie wieder gesehen. Ihre Schreie hallten kurz, bevor sie in der bedrückenden Stille erstickten.

Erythil schloss die Augen, sprach jedoch keine tröstenden Worte. „Der Nebel fordert seinen Tribut. Nur diejenigen, die dem Pfad treu bleiben, werden das Herz der Nebelnacht erreichen.“

Nach Stunden des Marschierens, vorbei an geisterhaften Illusionen und lauernden Kreaturen, erreichten sie eine Lichtung. In ihrem Zentrum ragte ein gewaltiger Dämmerbaum auf, dessen weit verzweigte Wurzeln wie Finger der Dunkelheit den Boden durchdrangen. Zwischen diesen Wurzeln entdeckte Erythil den Nebelnacht-Kristall, ein Artefakt von unbeschreiblicher Schönheit. Schwarz wie die Nacht war er, doch in seinem Inneren tanzten goldene Lichter, wie ein gefangener Sternenhimmel.

Als Erythil den Kristall berührte, durchflutete ihn eine gewaltige Vision. Plötzlich fand er sich in einer endlosen Sphäre aus Licht und Schatten wieder. Vor ihm erschien Xylarion, ein gefallener Stern, dessen Licht und Essenz im Kristall gefangen waren. Die Stimme von Xylarion war wie ein ferner, hallender Donner, gleichzeitig aber sanft und voller Geheimnisse.

„Erythil, Wächter der Lunaris,“ sprach Xylarion, „du hältst das Gleichgewicht in deinen Händen. Meine Essenz ist sowohl ein Geschenk als auch eine Prüfung. Dieser Kristall birgt die Macht, die Schatten zu formen, die Dunkelheit zu erhellen und die Geister der Vergangenheit zu rufen. Doch sei gewarnt: Wer diese Macht missbraucht, riskiert, selbst ein Teil der Schatten zu werden. Der Weg vor dir ist einer der Weisheit und des Opfers. Wirst du bereit sein, die Dunkelheit zu umarmen, um das Gleichgewicht zu wahren?“

Erythil spürte die unermessliche Macht, die von dem Kristall ausging. Seine Aufgabe als Wächter drängte ihn dazu, diese Macht zu nutzen, doch die Warnung von Xylarion hallte in seinem Geist wider. Nach einem Moment des Zögerns sprach er: „Ich werde diese Macht bewahren, um das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten zu sichern.“

Die Vision verblasste, und Erythil fand sich wieder in der Lichtung, mit dem Kristall in seiner Hand. Der Nebel, der die Wächter umgeben hatte, zog sich zurück, und die Lichtung wurde still. Doch ein Teil der dunklen Energie des Kristalls hatte sich in Erythils Seele verankert – ein Preis, den er bereit war zu zahlen.

Nach ihrer Rückkehr ins Heiligtum der Lunariswächter, tief im Mondlichttal, begannen die Wächter, die Essenz des Kristalls zu nutzen, um ein mächtiges Artefakt zu schaffen. Aus der Dunkelheit selbst formten sie schattenhafte Ranken, die den Kristall umschlossen, und verschmolzen die magischen Nebel der Nacht mit Glas, um die Nachtglas-Laterne zu erschaffen.

Als die Laterne zum ersten Mal entzündet wurde, erfüllte ihr Licht das Heiligtum. Es war anders als alles, was die Wächter je gesehen hatten: ein silbriges Leuchten, das die Schatten nicht verbannte, sondern sie formte und ihre Geheimnisse offenbarte. Die Wächter erkannten, dass sie ein Artefakt geschaffen hatten, das nicht nur ihre Reisen erleichtern, sondern auch die Geister der Vergangenheit rufen und mit den Schatten kommunizieren konnte.

Die letzte Nebelnacht hinterließ tiefe Spuren in den Herzen der Überlebenden. Sie hatte nicht nur Opfer gefordert, sondern auch gezeigt, dass wahre Macht nur durch Opfer und Weisheit gemeistert werden kann. Die Nachtglas-Laterne wurde zum wertvollsten Werkzeug der Lunariswächter, ein Symbol für Hoffnung, Mut und die Balance zwischen Licht und Schatten.

Jedes Mal, wenn ein neuer Wächter seinen Eid ablegt, wird die Laterne entzündet. Sie ruft die Geister der Vergangenheit, um Zeugen zu sein, und ihr Licht flüstert:
„In den Schatten verborgen, im Zwielicht erleuchtet – finde deinen Weg und bewahre das Gleichgewicht.“

Jenseits der Schattenpfade - Die Geschichte der Nebelrufer und ihrer geheimnisvollen Heimat Lun’vorith

Tief verborgen in den dichten Wäldern von Nebeldämmerung, wo der Nebel niemals weicht und das Mondlicht nur schemenhaft durch die Blätter dringt, liegt Lun’vorith, die geheimnisvolle Stadt der Nebelrufer. Ein Volk, das sich selbst die Hüter des Nebels nennt und dessen Schicksal durch ein uraltes Ritual mit der Dunkelheit und der magischen Essenz Obscyrias verwoben wurde. Der Nebel ist für sie weit mehr als ein Schutz oder eine Quelle der Macht, er ist eine Bürde, die sie stärkt und gleichzeitig bindet.

Mit silbrig schimmernder Haut und nebelgrauen Augen wirken die Nebelrufer, als wären sie aus dem Nebel selbst geboren. Ihre Bewegungen sind lautlos, wie ein Hauch in der Dunkelheit, und der Nebel umgibt sie wie ein ständiger Schatten. Sie sind mehr als Meister des Nebels – sie sind Blutgebundene, deren Lebensessenz durch seine Kräfte geformt wurde. Diese Verbindung gibt ihnen die Macht, die Lebenskraft anderer zu entziehen, nicht durch rohes Blut, sondern durch feine, unsichtbare Fäden, die den Nebel mit ihrer Umgebung verweben und in der Dunkelheit verschwinden.

Lun’vorith, ihre Heimat, ist ein Ort, der ebenso magisch wie unnahbar ist. Die Stadt schwebt auf massiven Nebelbänken, ihre Gebäude wirken, als seien sie aus der Substanz des Nebels selbst geformt. Filigrane Brücken aus verdichtetem Nebel verbinden schwebende Inseln, während im Zentrum der Stadt der Tempel der Nebelmutter thront. Hier, in stiller Andacht, führen die Nebelrufer Rituale durch, die ihre Verbindung zur magischen Essenz des Nebels nähren und ihre uralte Macht bewahren. Doch Lun’vorith bleibt ein Mysterium, verborgen hinter einer mächtigen Nebelbarriere, die Eindringlinge abschreckt oder in ein Labyrinth aus Illusionen führt. Die Stadt selbst ist nur schwer zu finden und enthüllt sich nur während bestimmter Mondzyklen, wenn das Licht des Dämmermonds die Nebel durchbricht und ihre schwebenden Türme für einen flüchtigen Augenblick sichtbar werden.

Ein Ereignis, das die Nebelrufer als das heiligste ihrer Rituale betrachten, ist die Nebelnacht, die nur einmal alle hundert Zyklen eintritt. In dieser seltenen Nacht werden die Grenzen zwischen der physischen Welt und der Geisterwelt so dünn, dass die Seelen der Ahnen durch den Nebel wandern und mit den Lebenden sprechen können. Im Tempel der Nebelmutter versammeln sich die Nebelrufer, geführt von der Weisheit ihrer Ältesten, um das Ritual des Mondgesangs zu vollziehen. In der uralten Sprache Lunaris erklingt ihr Gesang, hallt durch die Nebel und zieht eine Kraft herbei, die jenseits von Leben und Tod liegt. Es heißt, dass die Nebelmutter selbst während dieser Rituale erscheint und ihnen die tiefsten Geheimnisse der Nacht offenbart.

Doch in den Schatten von Nebeldämmerung gibt es nicht nur Einheit, sondern auch Spannungen. Die Lunariswächter, Rebellen mit einer starken Verbindung zu Nebeln und Schatten, verweigern sich dem Einfluss der Nebelrufer und ihrer Magie. Obwohl beide Völker in der Dunkelheit verwurzelt sind, unterscheiden sich ihre Bindungen: Die Nebelrufer sind tief mit der magischen Essenz des Nebels verschmolzen, während die Lunariswächter nach Unabhängigkeit streben. Für die Nebelrufer sind die Lunariswächter ein unberechenbarer Faktor, der das fragile Gleichgewicht der Dunkelheit gefährden könnte. Umgekehrt betrachten die Lunariswächter die Nebelrufer als ein Volk, das sich durch die enge Bindung an den Nebel seiner Freiheit beraubt hat.

In der Nebelnacht jedoch sind selbst diese Differenzen bedeutungslos. Die Geister, die durch den Nebel wandern, könnten unkontrollierbar werden und eine Macht entfesseln, die niemand zu bändigen vermag. Ein zerbrechliches Bündnis zwischen den Nebelrufern und den Lunariswächtern ist notwendig, um die Balance zu wahren und die Dunkelheit zu zähmen. Doch die leisen Flüstern des Nebels tragen eine warnende Botschaft: Dieses Bündnis wird nicht von Dauer sein, und die Schatten werden immer neue Prüfungen bringen.

Die Nebelrufer wissen, dass der Nebel Geheimnisse birgt, die selbst ihnen verborgen bleiben. Seine Macht, so großartig sie auch erscheinen mag, ist eine zweischneidige Klinge, die sie mit jedem Ritual tiefer in die Dunkelheit zieht. Der Nebel spricht zu ihnen in Träumen, in Visionen, in lautlosen Flüstern – eine Verlockung und eine Warnung zugleich. Manche unter ihnen glauben, dass der Nebel selbst eine eigene Agenda verfolgt, nicht nur ein Werkzeug oder Verbündeter ist, sondern eine Macht, die sie eines Tages zu verschlingen droht. Doch bis dieser Tag kommt, bleibt Lun’vorith ein stiller Wächter in den Schatten von Nebeldämmerung, und die Nebelrufer wandeln weiter durch die Nebel – stets auf der Suche nach der feinen Linie zwischen Macht und Untergang.

Die Stimme der Schattenharfe

„Nicht jeder Klang ist Musik. Manche Töne flüstern Geheimnisse, die selbst der Nebel nicht zu bewahren vermag.“

In den tiefsten Nebellichtungen von Nebeldämmerung, wo das Licht des Dämmermonds nur in schimmernden Fäden durch das Geäst dringt, liegt eine verlassene Lichtung. Kein Pfad führt dorthin, außer dem Velérin, dem „Nebelgeflüster“, das nur jene hören, die ein uraltes Band zur Schattenmusik in sich tragen.

Hier wurde sie erschaffen. Die Noctiluth. Eine Harfe, nicht aus Holz, sondern aus Schatten und Magie. Ihre Saiten: gezogen aus Mondsilber, gespannt über das Schweigen der Zeit. Und wenn sie spielt… stirbt der Moment. Ihr Klang ist kein Lied. Es ist Erinnerung, zersplittert. Jede Schwingung ein Echo verlorener Seelen, zu leise für das Licht, zu laut für das Vergessen.

Am 17. Tag des Monats Flüsterkristall, während der sechsten Stunde von Veilith, als der Dämmermond in voller Resonanz über Nebeldämmerung stand, wurde ein einsamer Wanderer von der Melodie der Noctiluth gerufen.

Sein Name war Naevor, ein Celysra. Einer der Nachtflüsterer. Die Celysra sind ein geheimnisvolles Volk aus Nebeldämmerung. Ihre Augen sehen nicht wie die der anderen, sie erfassen die Resonanzen der Schatten, das Flüstern der Vergangenheit und die Ströme der Erinnerung. In ihrer Sprache bedeutet Celysra so viel wie „jene, die in der Dunkelheit lauschen“.

Es heißt, dass jeder Celysra einmal im Leben das Velérin vernimmt, das Nebelgeflüster, das nur jenen offenbart wird, deren Seele mit der Musik der Schatten verwoben ist. Naevor war einer der wenigen, die diesen Ruf nicht nur hörten, sondern ihm folgten.

Durch ihre außergewöhnliche Sensibilität für die Resonanzen im Nebel und ihre Gabe, Stimmen zu vernehmen, die anderen verborgen bleiben, gelten die Celysra als Hüter verborgener Wahrheiten. Man sagt, sie könnten mit den Schatten sprechen und selbst die stummen Lieder der Vergangenheit hören. Sie sind Träger einer Gabe, die es ihnen erlaubt, Schatten zu lesen wie andere Bücher.

Die Harfe spielte von selbst. Ihre Klänge hallten durch die Nebel und riefen Erinnerungen wach, die längst begraben schienen: verlorene Namen, vergessene Lieder  und einen Ruf nach Hilfe, der aus der Vergangenheit kam. Nicht aus seiner. Sondern aus einer Zukunft, die sich in der Dunkelheit formte.

Naevor erstarrte. Das war keine Melodie, die man kannte, das war keine Erinnerung. Die Schattenbewahrer… ja, er kannte ihre Werke. Musik, die nicht gehört, sondern gespürt wurde, wie das Zittern kurz vor dem Erwachen. Doch das hier? Es war neu. Fremd. Kein Lied aus den Chroniken der Lunariswächter.
Keine Zeile in den Prophezeiungen der Ätherweber. Es war ein Lied, das sich selbst erschuf, mit jedem Flüstern aus der Tiefe.

Der Nebel selbst begann zu flüstern. Kein Laut, sondern ein Echo. Worte, geboren aus Dunst und Erinnerung. In Lunaris, der alten Sprache der Wächter: „Ilthari… Nythalin… Velérin…“ Schattentanz. Nebelpfad. Nebelgeflüster. Die Worte klangen nicht, sie schwebten, formten sich zu einer Melodie, dunkel, voller Melancholie. Die Sprache selbst… wurde Musik.

Als Naevor die Harfe berührte, formte sich ein letzter Ton tief, zitternd, unvollständig. Der „Zerbrochene Akkord“, von dem die Legenden aus Scherbenfall von Draen sprechen, hallte wie ein rufendes Echo durch die Lichtung, ein Klang, der nie hätte erklingen dürfen.

Und in jenem Augenblick, als der letzte Nachhall in der Stille zerschnitt, bebte der Nebel. Er spannte sich, als würde er sich erinnern… und dann zerbarst er. Ein Riss, feiner als Schimmererz, dunkler als das Licht von Xhal’Vethar, öffnete sich in der Welt, kein Pfad im herkömmlichen Sinn, sondern ein Spalt in der Realität. Ein Weg, der nicht betreten, sondern aus den Schatten der Erinnerung entstand. Der weder existierte, noch  war, sondern jenseits des Yvorith’Kai, im Sternengewebe selbst vergessen lag.

Was dahinter liegt, wissen nur die Schatten. Doch seit jener Nacht hört man das leise Spiel der Noctiluth wieder, in Träumen, im Wind, im Atem der Dunkelheit.

Legende - Obscyria in Kurzform

Licht und Schatten – Jenseits von Gut und Böse

In Obscyria tanzen Licht und Schatten nicht gegeneinander, sondern umeinander. Sie entspringen keiner festgeschriebenen Moral, sondern uralten Kräften, die sich durch alles weben, fließend, wandelbar, tief verbunden mit Erinnerung, Magie und Bedeutung. Die Ethik dieser Welt ist nicht starr, sondern atmend, ein Netz aus Resonanzen, das auf Absicht, Respekt und das Verstehen der Konsequenz beruht. Sie erwächst nicht aus Gesetzen oder kodifizierten Regeln, sondern aus einem tiefen Empfinden für Resonanz, Achtung und das unsichtbare Geflecht von Entscheidungen, das sich durch Raum, Zeit und Erinnerung zieht. Moralische Auslagen in Obscyria folgen keiner festen Doktrin. Sie entstehen aus der lebendigen Wechselwirkung von Wesen, Ort, Absicht und dem Schatten, den jede Entscheidung wirft. Ein System aus Achtung, Verantwortung und tief empfundener Konsequenz. Schuld und Erlösung sind keine festen Pole, sondern fragile Erscheinungen, die sich mit jeder Entscheidung verändern. Es gibt Wege, die unausweichlich scheinen, und doch biegsam sind, für jene, die bereit sind, die Essenz Obscyrias selbst zu durchdringen.

Licht kann heilen, erwecken, führen. Doch es kann auch blenden, verbrennen, den Blick für das Wahre versperren. Schatten birgt Stille, Schutz, Erinnerung. Doch auch Vergessen, Verführung und Abgrund. Keine dieser Kräfte steht über der anderen, beide sind Spiegel einander, durchdringen sich in Nebel, Finsternis und kosmischem Flimmern.

Wesen in Obscyria wählen nicht zwischen Hell und Dunkel. Sie wandeln auf Pfaden dazwischen, in Dämmerung und Glanz, durch Schleier aus Moral, Magie und Mythos. Wahrheit existiert nicht als absolute Linie. Sie ist ein Nebelfluss, ein pulsierender Knoten aus Perspektiven, Bindungen, Wissen und Essenz.

Wer glaubt, das Licht sei stets rein oder die Finsternis nur Verderben, wird in Obscyria nicht fortbestehen. Die Monde mögen leuchten, doch auch sie werfen tiefe Schatten. Es sind nicht die Reinen, die bestehen, sondern jene, die im Flimmern zwischen Verheißung und Verfall wandeln. Wer das Gleißen in der Dunkelheit erkennt und das Flüstern im Licht nicht fürchtet, mag am Ende verstört, verändert, aber lebendig sein.

Nebeldämmerung – Dämmermond

Ein endloser, von lebendigem Nebel durchzogener Kontinent, in dem zahllose Völker und mystische Wesen leben. Der Nebel verändert unablässig das Land, verbirgt Pfade und enthüllt Geheimnisse für jene, die ihn verstehen. Der Dämmermond verstärkt Nebelmagie und gewährt seinen Bewohnern Schutz im Schleier. Die allgegenwärtigen Nebel von Obscyria entspringen dem uralten Lyserna.

Sternenfluch – Sternenruf

Ein grenzenloses Reich unter ewigem Nachthimmel, durchzogen von geisterhaften Schatten, die lautlos über den Himmel wandern. Flüsternde Stimmen hallen durch den kosmischen Schleier und verheißen uraltes Wissen. Magier und Sternflüsterer schöpfen Kraft aus dem Sternenruf, dessen düstere Strahlkraft Visionen gewährt und die Essenz verlorener Seelen in den Himmel schreibt.

Blutige Sümpfe – Verdammnismond

Ein düsterer, verfluchter Kontinent, in dem Nebel, Blut und Schatten sich vereinen und eine unheilvolle Aura erschaffen. Die endlosen Sümpfe sind durchtränkt von alter Magie, ihre Wasser tragen ein Echo vergangener Schreie und verlorener Seelen. Die fauligen Nebel, die über die schwarzen Sümpfe treiben, flüstern von einstigen Ritualen und uralten Mächten, die tief in den modrigen Wurzeln ruhen. Der Verdammnismond erhebt sich über diese Ödnis und verstärkt die düsteren Künste von Blut und Verderbnis – eine Quelle der Macht für jene, die es wagen, sich ihr zu nähern.

Waldschattenmoor – Nebelsichel

Ein verworrenes, endloses Land aus uralten Wäldern und trügerischen Sümpfen, in denen der Nebel zu flüstern scheint. Die dichten Baumkronen lassen kaum Licht hindurch, während leuchtende Sporen in der Dunkelheit wie irrlichternde Geister treiben. Hier ist nichts, wie es scheint – die Luft selbst trägt Täuschung in sich, und die Schatten scheinen sich zu bewegen, als würden sie lauern. Die Nebelsichel intensiviert Illusionsmagie und hält Eindringlinge in einem Labyrinth aus Schatten und Trug gefangen, während uralte Wesen im Verborgenen ihre eigenen Pläne weben.

Schattensang – Schattenmond

Eine kalte, weite Welt aus zerbrochenem Gestein und funkelnden Kristallhöhlen, durchzogen von uralten Ruinen. Der Schattenmond stärkt die dunklen Künste und beeinflusst die Ströme der Zeit. In den kristallinen Tiefen von Schattensang flüstern die Erinnerungen vergangener Zeitalter, während die Dunkelheit sich stetig mit dem Licht der reflektierenden Kristalle vermengt. Magische Strukturen bewahren vergessene Mysterien, die jenen offenbart werden, die den Mut haben, sich den Schatten ihrer eigenen Seele zu stellen.

Nachtgeflüster-Dschungel – Nachtschwinge

Ein ungezähmter, uralter Dschungel, dessen Atem die Schatten mit dem Leben verbindet. Die Flora dieses Reiches leuchtet in der Dunkelheit, als würde sie das Flüstern vergessener Seelen in sich tragen, während sich die Bestien lautlos durch die dichten Nebel bewegen. Die Nachtschwinge durchdringt ihre Bewohner und verleiht ihnen die Fähigkeit, mit der Umgebung zu verschmelzen. Sie verstärkt die Verbindung zwischen Leben und Schatten, lässt das Licht flackern und die Realität selbst schwanken. In den tiefsten Regionen dieses Waldes soll das Wissen verloren geglaubter Zeitalter ruhen – verborgen in den Stimmen der Nacht.

Tiefenstille – Kosmisches Leuchten

Tiefenstille ist mehr als ein endloses ozeanisches Gebiet – es ist eine lebendige, atmende Dimension, in der die Grenzen zwischen den Welten verwischen. Die unermesslichen Wasserflächen verbergen versunkene Städte, deren Bauwerke längst von der Zeit verschlungen wurden, doch ihre Geheimnisse flüstern noch immer durch die Strömungen. Das Kosmische Leuchten, das über den dunklen Wellen tanzt, ist  ein Echo uralter Energien, die den Schleier zwischen Existenz und Vergessenheit durchdringen. In dieser endlosen Tiefe erwachen Mächte, die jenseits der physischen Welt existieren, und nur jene, die es wagen, in die Finsternis hinabzutauchen, werden ihre wahre Bedeutung erkennen.

Die Uralten Quellen – Lysernas Nebel & Scherbenfalls Dunkelheit

Das verlorene Lyserna

Ein schwebendes Reich, verborgen in schimmernden Nebeln, in dem Raum und Zeit ineinanderfließen wie tanzende Schleier aus Licht und Erinnerung. Lyserna ist die Quelle der magischen Nebel, durchdrungen von flüsternder Mondmagie, ein Ort, an dem jeder Atemzug sich anfühlt wie ein Echo vergessener Träume. Die Nebeladern, die durch diese Sphären gleiten, tragen uraltes Wissen, gebrochene Gedanken und flüchtige Visionen. Hier verschmelzen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem flirrenden Mosaik, das sich dem Blick entzieht, wenn man es festzuhalten versucht. Es ist ein Ort der Erkenntnis und der Mysterien, wo nur jene, die bereit sind, sich den Geheimnissen des Nebels hinzugeben, ihre wahre Bestimmung erkennen.

 

Scherbenfall von Draen

Ein zerbrochener, von Dunkelheit durchsetzter Kontinent, an dem dunkle Magie nicht nur wirkt, sondern atmet. Als würde der Tod selbst mit kalten Krallen ins Fleisch dringen, breitet sich die Verderbnis aus, flüstert Wahnsinn ins Ohr und zerreißt die Seele in einem Strudel aus Verzweiflung, Finsternis und verzerrter Wahrheit. Hier liegt der Ursprung der Schattenströme, die sich über alle Kontinente erstrecken und das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel beeinflussen. Die Scherben, die das Land durchziehen, sind Relikte uralter Mächte, Splitter einer Zeit vor Obscyria selbst. Schwarze Türme ragen aus der verzerrten Landschaft, während die Schattenströme wie lebendige Wesen pulsieren und die Essenz der Dunkelheit mit sich tragen. Nur die Mächtigsten wagen es, in dieses zerrissene Land vorzudringen, wo die Vergangenheit in den Schatten weiterlebt und das wahre Wesen der Finsternis in jedem Stein gefangen ist. Wer Scherbenfall betritt, hört den letzten Schrei einer verzerrten Realität, und erkennt, dass selbst der Tod hier gefangen bleibt.

Die Monde als Lenker der Magie

Die Monde sind die wahren Lenker der magischen Ströme in Obscyria. Sie formen die Magie, beeinflussen das Schicksal und verbinden die Welt mit dem kosmischen Gefüge. Ihr Licht ist die einzige Quelle der Erleuchtung in dieser Welt, denn die Sonnen spielen eine weniger zentrale Rolle für die sichtbare Realität Obscyrias. Während sie als ferne kosmische Energieträger existieren, sind es die Monde, die das Schicksal lenken und die Essenz der Magie formen. In ihren Phasen verbergen sich Prophezeiungen, ihre Finsternisse künden von Wandel, und ihr Licht durchdringt sogar die tiefsten Schatten.

Die Sonnen – Erinnerungsträger des Schleiers

Die Sonnen von Obscyria sind keine gewöhnlichen Lichtquellen. Sie verströmen ein kaltes, mystisches Leuchten, das eher Erinnerungen und Stimmungen als tatsächliches Licht in die Welt bringt. Jede Sonne trägt eine eigene Essenz, eine spezielle Resonanz, die ihre Strahlen wie fremde Träume durch den Himmel fließen lässt. Sie existieren nicht, um zu erhellen, sondern um Wissen, verlorene Zeiten und die ständige Veränderung der Realität zu bewahren. Während sie die Vergangenheit reflektieren, sind es die Monde, die über die Zukunft wachen und die Essenz der Magie lenken.

Sie sind kein Klang, keine Sprache, kein Echo, das sich an Oberflächen bricht. Sie sind reines Bewusstsein, das durch das Gewebe der Existenz atmet. Ein Flüstern, das nicht mit dem Ohr gehört, sondern mit der Seele vernommen wird getragen von Nebel, Schatten und der kosmischen Essenz vergessener Sphären. Es durchzieht Obscyria wie ein ewiger Strom aus Gedanken, Erinnerungen und vergessenem Willen.
Die Uralten Stimmen waren da, bevor Worte geboren wurden, bevor Blut den Boden färbte, bevor die Monde die Himmel zerschnitten. Sie entziehen sich jeder bekannten Form oder Wesenheit. Sie sind Essenzen reiner Erkenntnis, Fragmente einer Wahrheit, die zu groß ist, um benannt zu werden.
Wer sie hört, hört mehr als ein Geheimnis. Wer sie versteht, wird verändert. Sie flüstern in Träumen, singen in den Zwischenräumen der Zeit, und ihre Silben brennen wie Licht in der Dunkelheit. Manche nennen sie Wahnsinn, andere Offenbarung.
Ihr Ursprung bleibt ein Riss im Verstehen. Ihre Gegenwart ist unentrinnbar. Und ihr Einfluss ein ständiges, kosmisches Atemholen hinter der Realität.

Obscyria ist nicht nur eine Welt, sie ist ein Knotenpunkt in einem endlosen Netz aus Sternen, Energien und unergründlichen Strömungen. Der Kosmos selbst durchdringt ihre Grenzen, flüstert in ihren Schatten und formt die Realität durch seinen unaufhörlichen Tanz. In den Tiefen der Sterne existieren Mächte, die das Gefüge der Welt lenken, Ströme, die Zeit und Schicksal verbinden, und Geheimnisse, die jenseits jeder Vorstellungskraft liegen.

Jedes Wesen, jede Struktur, selbst die Nebel und Schatten von Obscyria sind Teil dieses größeren Musters. Magie ist keine bloße Kraft – sie ist das Echo des Kosmos, ein Fragment eines unendlichen, pulsierenden Bewusstseins, das seine Fäden durch die Welt zieht. Manche spüren diese Verbindungen, erkennen die verborgenen Muster in den Konstellationen, während andere nur Spielsteine eines größeren Plans sind, dessen Regeln sich stets neu formen.

Die Monde sind nicht nur Lenker von Magie und Zeit, sondern die wahre Essenz, die Obscyria mit dem Herzschlag des Universums verknüpft. Jene, die den wahren Pfad des Kosmos beschreiten, begreifen, dass Obscyria nicht unabhängig existiert, sondern ein Teil eines gewaltigen, lebendigen Organismus ist – ein ewiger Fluss von Licht, Schatten und wandelnden Realitäten, der unaufhörlich durch die Weiten des Unbekannten strömt.

Die zentralen magischen Ströme Obscyrias
Die Nebeladern, Schattenströme, Kosmischen Ströme und Mondessenzkanäle sind die fundamentalen Energien, die Obscyria durchziehen. Sie bilden das magische Geflecht der Welt, beeinflussen die Strukturen von Raum und Zeit und bestimmen das Gleichgewicht zwischen Licht, Dunkelheit, kosmischer Essenz und der Magie der Monde. Diese Ströme sind Quelle der größten magischen Macht und ein Schlüsselelement für die Mystik Obscyrias.

Nebeladern – Die Erben von Lyserna
Die Nebeladern sind magische Energiebahnen, die ihren Ursprung in Lyserna haben. Sie bestehen aus reiner Nebelmagie und durchziehen die Welt als silbrig-glänzende Kanäle, die Orte mit starker mystischer Präsenz verbinden. Diese Adern dienen als Katalysatoren für Rituale, Portale und Weissagungen. Ihr Fluss ist mit den Zyklen der Monde verwoben, wodurch sich ihre Intensität stetig verändert. Sie erlauben es, zwischen den Dimensionen zu blicken und ermöglichen es besonders sensitiven Wesen, Visionen aus anderen Zeiten und Realitäten zu empfangen.

Schattenströme – Das dunkle Erbe von Scherbenfall von Draen
Die Schattenströme entspringen den tiefsten Abgründen Scherbenfalls und fließen als düstere Energiewellen durch die Schattenreiche Obscyrias. Sie verstärken dunkle Magie, Illusionen und Schattenwesen, dienen als verborgene Transportwege für Kreaturen der Finsternis und können als Quelle für verbotene Riten genutzt werden. Diese Ströme sind instabil und entfalten ihre wahre Kraft in den Tiefen der Schattenportale, wo die Grenzen zwischen den Welten am schwächsten sind.

Kosmische Ströme – Die Essenz des Funkenschlags
Die Kosmischen Ströme sind die ältesten Energien Obscyrias, entstanden direkt aus dem Funkenschlag selbst. Sie durchziehen das Universum und formen das unsichtbare Geflecht, das alle Dinge verbindet. Diese Ströme ermöglichen es, durch den Raum zu reisen, zwischen Traum und Realität zu wandeln und Visionen über das Schicksal von Obscyria zu erhalten. Sie sind besonders stark in den Himmelsportalen von Sternenfluch und an den schimmernden Grenzen Lysernas spürbar, wo sich Zeit und Raum überlagern.

Mondessenzkanäle – Die Ströme der Monde
Neben den fundamentalen Strömen der Schöpfung existieren die Mondessenzkanäle – magische Bahnen, durch welche die Essenz der Monde in Obscyria fließt. Diese Kanäle sind mit der Struktur der Welt verwoben und transportieren die pure Magie der Monde, die als zweitstärkste Form von Magie in Obscyria gilt. Die Mondessenz durchdringt die Nebeladern, Schattenströme und kosmischen Ströme, verstärkt sie oder verändert ihre Natur je nach der Mondphase. Die Monde sind keine bloßen Himmelskörper, sondern lebendige Katalysatoren, die das Gleichgewicht der Magie formen und ihre Ströme mit jeder ihrer Bewegungen lenken.

Die Nebeladern, Schattenströme, Kosmischen Ströme und Mondessenzkanäle sind das pulsierende Herz der magischen Strukturen Obscyrias – die eine geboren aus der Klarheit Lysernas, die andere aus der Finsternis Scherbenfalls, während die Kosmischen Ströme die unermessliche Weite des Funkenschlags bewahren und die Mondessenzkanäle die direkte Verbindung der Monde zur Welt aufrechterhalten. Ihr Wechselspiel hat Einfluss auf das Gleichgewicht der Welt und bestimmt die Pfade der Mächtigen und Suchenden gleichermaßen.

Blutgebundene – Das Opfer als Pfad zur Macht

Blut ist nicht einfach nur eine Flüssigkeit in Obscyria, sondern eine kosmische Kraft, ein Medium, das über das Körperliche hinausgeht. Es verbindet, formt und beeinflusst die Realität. Die Blutmagie ist kein dunkles Ritual, sondern ein Pfad zur Erkenntnis, zur Verschmelzung mit den Kräften des Kosmos und zur Entfaltung der eigenen Existenz über Fleisch und Knochen hinaus. Es ist mehr als Lebenssaft, es ist Sprache, Ritual, Essenz. Die Blutgebundenen verstehen dies besser als jedes andere Volk. Sie sind nicht nur Magier oder Krieger, sondern Träger uralter Linien, die bis zu den ersten Tropfen reichen, die auf den Boden Obscyrias fielen.

Jeder Blutgebundene gibt einen Teil seiner selbst, um Macht zu gewinnen. Ihre Rituale verlangen Opfer, ihre Zauber kosten Essenz, und jeder Zauber hinterlässt Narben, sowohl im Fleisch als auch in der Seele. Doch darin liegt ihre Würde und ihr Stolz, denn durch Schmerz erkennen sie Wahrheit, und durch Blut formen sie Wirklichkeit.

Obwohl viele sie fürchten, suchen nicht wenige ihr Wissen, um verlorene Pfade wiederzufinden oder verborgene Rätsel zu entschlüsseln. Denn wo andere nur Dunkelheit sehen, erkennen die Blutgebundenen Möglichkeiten. Sie sind Archivare des Opfers und Schmiede der Essenz, ein lebendes Gedächtnis, das in jeder Rune, in jedem Tropfen weiterbesteht.

Velarun – Die wandelnden Schatten Obscyrias

Die Velarun sind die vergänglichen Wesen Obscyrias, geboren aus Nebel, Blut, Licht und Schatten. Sie wandeln auf den zerbrechlichen Pfaden zwischen den Welten und tragen in sich das Flüstern der Monde, das Rauschen der Nebel, das Echo vergangener Zeitalter.

Unter ihnen entfaltet sich eine unermessliche Vielfalt an Völkern, die jede Facette der Welt widerspiegeln und formen: Die Seelenweber aus Schattensang mit ihren Kristallgedächtnissen. Die Gezeitenrufer von Tiefenstille, deren Stimmen selbst den Ozean lenken. Die Nachtweber aus dem Dschungel, deren Schatten die Träume durchbohren. Die Glut’shaar mit ihrer elementaren Vielfalt und ihrem drakonischen Erbe. Die Fahlherz aus den vergessenen Ruinen, die das Totenwissen bewahren. Die Moorfluch, die zwischen Wasser und Land wandeln und mit dem Gezeitengeist sprechen. Die Shal’raith, die Wächter des Gleichgewichts aus Licht und Dunkelheit. Die Shaedan, die Flüsterer der Nebelpfade, die mit der Vergangenheit sprechen. Die Fadensänger, die Traumwirkenden aus Nebel und Fäden.

Doch ob Nebelwanderer, Blutpriester oder Lichtträger, alle sind sie Velarun, verbunden durch ihre Sterblichkeit, durch ihre Gabe, Magie zu berühren, und durch ihre Suche nach Bedeutung im ewigen Tanz der Sphären. Sie sind die Erzähler und Erinnerer, die Kämpfer und Bewahrer, das atmende Herz Obscyrias, das in jedem Schatten eine Geschichte trägt.

Vaelkar - Die Blutgeborenen von Scherbenfall

In den zersplitterten Schattenlanden von Scherbenfall wandeln die Vaelkar, Wesen, die aus der Essenz reinen Schattens und uraltem Blut geformt wurden. Ihre Körper tragen das Siegel der Uralten Schatten, durchzogen von glühenden Linien dunkler Macht, die wie flüsternde Narben über ihre Haut kriechen. Jede Ader pulsiert im Takt eines unheilvollen Liedes, das nur sie hören können: ein Lied der Finsternis, von uralten Stimmen gesungen.

Die Vaelkar sind keine sterblichen Wesen im herkömmlichen Sinn, sie sind ein Vermächtnis der Finsternis, geschaffen, um die Gesetze der Welt zu durchbrechen. In ihrer Gesellschaft ist jedes Wort ein Eid, jedes Ritual ein Band, das Blut und Schatten vereint. Sie sprechen nicht von Herkunft, sondern von Erbe. Und dieses Erbe ist unauslöschlich.

In der Legende der Völker gelten die Vaelkar als Spiegel der Verdorbenheit und der Erhabenheit zugleich. Sie sind jene, die aus der Tiefe aufsteigen, geformt von der Leere und durchdrungen vom Willen der Dunkelheit. Ihre Rituale führen sie an die Ränder des Wahnsinns, wo sie die Essenz des Lebens entkleiden, um daraus Macht zu weben. Und dennoch liegt in ihnen eine ästhetische Grausamkeit, ein Stolz, der ihnen eine übergeordnete Erhabenheit verleiht, als wären sie selbst ein verlorenes Kapitel der Schöpfung.

Lysarith -  Das Leuchtende Erbe von Lyserna

Wenn das Licht durch die Nebel Lysernas fließt, erwachen die Lysarith, die Blutgeborenen von Lyserna. Sie sind keine Geschöpfe aus gewöhnlichem Gewebe, sondern Funken in der Dämmerung geformt aus Träumen, Erinnerung und dem goldenen Blut des Lichts. In ihren Augen tanzen die Farben des Dämmertraums, und ihre Stimmen klingen wie ferne Lieder aus verlorenen Zeiten.

Die Lysarith sind Wanderer zwischen den Gedanken, Alchemisten des Erinnerns. Ihre Seele ist mit der Welt nicht durch Raum verbunden, sondern durch Schwingungen aus Zeit und Licht. Wo sie gehen, verweben sich Träume und Wirklichkeit, und ihre Gegenwart erhellt selbst die dunkelsten Orte mit einer stillen, träumerischen Wärme.

In der Legende der Velarun gelten sie als das leuchtende Gegenstück zu den Vaelkar. Doch ihr Licht ist nicht makellos es trägt das Wissen um Vergänglichkeit und die sanfte Trauer vergangener Welten. Ihre Aufgabe ist nicht zu herrschen, sondern zu erinnern. Sie bewahren das, was andere vergessen würden, und sind zugleich Chronisten und Wegweiser, durch das Flüssige der Zeit wandelnd.

So sind sie die Lysarith: Echo des Lichts, Träger verlorener Namen, Essenz der Nebel, in deren Herzen das Leuchten von Elarion weiterbrennt.

Sprachen

Velryss – Die Gemeinsprache Obscyrias
Velryss ist die universelle Sprache, die in allen unermesslichen Kontinenten Obscyrias gesprochen wird. Diese Welt ist nicht statisch, ihre Länder erstrecken sich grenzenlos, veränderlich wie der Nebel und durchdrungen von alten Mysterien. Velryss vereint die Kulturen durch Worte, die in Ritualen, im Alltag und in der Kriegsführung ihre Macht entfalten.

Beispiele in Velryss:

  • „Lyris’tar vel morah.“ – „Mögen die Sterne dich führen.“ (Allgemeiner Gruß)
  • „Thalyn’tor vyr noral.“ – „Die Dunkelheit vergisst nicht.“ (Warnung oder Mahnung)
  • „Kyn’var nor aliss.“ – „Mein Respekt gebührt dir.“ (Respektbezeugung)
  • „Liryn nor velryn karath.“ – „Möge der Nebel die Wahrheit enthüllen.“ (Ausdruck der Hoffnung)
  • „Val’thar nor kynar!“ – „Steh fest im Angesicht der Dunkelheit!“ (Schlachtruf)

    Sprachen Obscyrias – Stimmen der Sphären

    In Obscyria sind Sprachen mehr als nur Mittel der Verständigung. Sie sind Resonanzen der Sphären, magische Muster, durchdrungen von den Elementen, Träumen und Schatten ihrer Herkunft. Jede Region, jedes Volk und jedes magische Wesen hat seine eigene Weise, mit der Wirklichkeit zu sprechen, oder sie durch Worte zu formen.

    Hier eine erste Auflistung zentraler Sprachformen Obscyrias:

    Velryss – Die Gemeinsprache aller Velarun, ursprünglich aus Nebeldämmerung. Eine elegante, vielschichtige Sprache, die sowohl schriftlich als auch gesungen verwendet werden kann. Velryss bildet die Grundlage vieler anderer Sprachen.

    Nebelarisch – Fließend und melodisch wie Nebelflüstern. In ihr spricht man mit dem Nebel selbst.

    Lunaris – Voller zischender, rauschender Laute. Wird bei nächtlichen Ritualen gesprochen, verbunden mit der Kraft der Monde.

    Astrothyrian – Tiefe, vibrierende Laute, die den Kosmos widerspiegeln. Grammatikalisch an Sternbewegungen orientiert.

    Noctaeon – Musikalisch, begleitet von Handgesten, mit denen Sternenbahnen imitiert werden. Meditativ und magisch zugleich.

    Murkasisch – Guttural, rau, mit einem Klang wie brennende Sümpfe. Trägt die alte Wut des Sumpfes.

    Umbrenox – Flüsternd, zerhackt, oft kehlige Laute. Wird für Rituale mit den Toten verwendet.

    Druvianisch – Erdverbunden und naturklanghaft. Wird oft bei Schutzzaubern eingesetzt.

    Thalasrin – Sanft, fließend, fast lautlos. Dient der Verschmelzung mit dem Wald.

    Glaecaris – Klingt wie splitterndes Eis und gefrorene Zeit. Kalte Klarheit.

    Cryomantisch – Knisternd, wie zerbrechende Kristalle. Wird im Innern der Kristallhöhlen gesprochen.

    Lythalis – Melodisch und tief. Kristalle antworten auf diese Resonanzen.

    Spectroth – Geisterhaft, hallend, wie Stimmen aus alten Gräbern.

    Abyssalisch – Klang wie Strömung unter der Oberfläche. Hypnotisch und alt.

    Thalassisch – Donnernd, schwer, wie brechende Wellen. Wird zur Kontrolle der Gezeiten genutzt.

    Nightsylvan – Flüsternd, summend, wie der nächtliche Dschungel selbst.

    Tenebris – Knistern und Glut, verborgen im Schatten. Schattenfeuer in Wortform.

    Dies ist die vollständige Sammlung aller bisher bekannten, lebendigen Sprachen Obscyrias. Sie umfassen die aktiven idiomatischen Formen, die derzeit in den Völkern, Regionen und magischen Traditionen gesprochen, gesungen, geträumt oder gezeichnet werden. Manche entfalten ihre Kraft nur im Nebel, andere benötigen das Licht der Monde, das kosmische Flirren zwischen den Sphären, die Stille unter geborstenen Sternen oder die uralten Schatten von Orten, die längst aus den Karten verschwunden sind. Einige lassen sich nur im leuchtenden Gestein verlorener Tempel sprechen, andere im flüchtigen Atem eines Traumes oder im Schweigen, das nur die Ewigkeit kennt. Doch jede trägt ein Stück Wahrheit der Welt in sich.

    Nurnoch fragmentarisch überlieferte oder spekulierte Sprachformen aus älteren Zeitaltern:

    Nyxarisch – Eine sakrale Variante des Lunaris, nur in uralten Rituale der Lunarispriester gesprochen. Klang wie rauschende Ewigkeit.

    Kaerythisch – Sprache der Essenzpfade. Symbolisch, fließend, oft nicht gesprochen, sondern geträumt, gesungen oder gezeichnet.

    Vaelkaris – Dunkle Sprache der Vaelkar. Rituell, archaisch, durchsetzt von Blutglyphen und Schattenzeichen.

    Elarith – Resonante Sprache der Lysarith. Melodisch, wie Licht in Tönen, getragen von Farbschwingungen und innerem Leuchten.

    Syr'vakal – Flackerndes Idiom der Schattenformer. Die Worte verschwimmen, verschmelzen mit der Dunkelheit selbst.

    Gravaryn – Die gravierte Sprache der Runenschmiede. Nicht gesprochen, sondern durch Berührung, Gravur und magische Resonanz aktiviert.

    Myrrakos – Mythische Ursprungssprache aller Magie. Nur in Fragmenten überliefert. Soll das erste Wort enthalten, das Licht und Schatten trennte.

    Xarûn – Keine Sprache im klassischen Sinn. Es ist das, was die Nyharim in Gedanken formen, wenn sie mit der Welt interagieren.

    Somnareth – Ätherische Kommunikationsform der Fadensänger. Jenseits von Worten, durch Träume und Erinnerungen vermittelt.

 

  • 14 Zyklen der Wandlung, jeder gewoben aus 26 Schleiertagen – gemeinsam formen sie das Gewebe eines Zeitfadens

  • Jeder Zyklus der Wandlung besitzt eigene magische, ökologische und kosmische Eigenschaften.

Zeitmessung in Obscyria:

  • Flüsterchroniken: Die Zeit wird in "Flüstern" gemessen, subtile Strömungen der Realität, die große Ereignisse markieren.
  • Lunarische Zyklen: Die Monde bestimmen den Wandel, ihre Konstellationen sind Schlüssel zu Wissen und Gefahr.
  • Nebelwellen: Magische Strömungen verändern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen.
  • Kosmische Resonanz: Die tiefsten Ströme des Universums reflektieren sich in Obscyria. Große Umbrüche sind nicht nur lokal, sondern Teil eines weit größeren Musters.
  • Arkanfluss: Magie beeinflusst nicht nur Wesen und Orte, sondern auch das Zeitgefüge selbst. Starke magische Eruptionen können Zeitalter verzerren, Zeitfenster öffnen oder Ereignisse tief in den Nebel der Möglichkeiten einweben.
Zyklus der Wandlung
Wirkung & Besonderheit
Nebelhauch
Allgegenwärtiger Nebel legt sich wie ein lebendiges Wesen über die Welt. Pflanzen leuchten sanft im Dunst, Pfade verschwinden im Flüstern der Stille.
Dämerschleier
Die Wälder schimmern in träumerischem Farbspiel. Tiere verschwinden in den Schatten – als spürten sie eine kommende Veränderung.
Lunaria
Magie blüht mit den Pflanzen, deren Essenz silbernes Licht ausstrahlt. Kreaturen des Mondes tanzen zwischen den Schleiern.
Schattenblut
Die Luft ist schwer von Bedrohung. Raubwesen jagen im Rudel, und Schutzzauber flackern wie sterbende Sterne.
Nachtflut
Das Wasser erwacht – leuchtende Algen wie Sternenstaub, Kreaturen mit silbernen Augen ziehen durch die Flüsse.
Zwielichtfall
Licht verliert an Kraft, Schatten werden zu Gestalten. Illusionen flackern zwischen Realität und Wahnsinn.
Flüsterkristall
Stimmen in Kristallform erwachen. Tiere imitieren Worte, Erinnerungen hallen in klaren Tönen durch die Luft.
Schattenfall
Die Dunkelheit erhält Form. Pflanzen verändern ihre Struktur, als würden sie träumen. Schatten beobachten schweigend.
Mondasche
Feine Asche fällt lautlos vom Himmel. Untote wandeln durch graue Nebel, getragen von längst verlorenen Namen.
Sternenklang
Der Himmel summt. Kosmische Ströme durchziehen das Land, und manche Pflanzen singen in vergessenen Sprachen.
Finsterniskrone
Eine schwarze Ruhe breitet sich aus. Nur wenige Wesen bewegen sich – jene, die im tiefsten Dunkel geboren wurden.
Himmelsfrost
Die Welt erstarrt in kristallener Schönheit. Eisgeister tanzen durch den Wind, während alles Lebendige innehält.
Schleiernacht
Geräusche brechen wie Glas, Licht wird zu Schleiern. Unsichtbare Wesen durchstreifen die Grenzen der Wahrnehmung.
Ewigdämmerung
Zeit zerfließt. Licht und Dunkelheit kämpfen stumm, und Leben pulsiert im unentschlossenen Flackern der Welt.

Der Kreis der Schleiertage – 6 Flussphasen der Wirklichkeit

Schleiertag

Bedeutung

Lunir

Licht der Monde – Weissagung, Erkenntnis

Umbra

Schatten im Nebel – Tarnung, Vergessen

Thalyss

Nacht der Stille – Meditation, Übergang ins Jenseits

Veilith

Tag des Schleiers – Enthüllung, Übergang

Dämmeron

Zwischen Licht und Schatten – Entscheidung, Vision

Nebor

Atem der vergessenen Pfade – Wandel & Unsicherheit

Die atmenden Schleier – Nebel und Schatten

  • Nebel speichern Zeit – Sie fließen wie vergessene Lieder durch das Gewebe der Welt. In ihrem Innersten liegen zerbrochene Momente, die erneut betreten – oder nie verlassen wurden.
  • Schatten konservieren Erinnerung – Jede Bewegung wirft einen Schatten, doch manche flüstern noch, lange nachdem ihr Ursprung verstummt ist. Erinnerung wird Gestalt, beobachtet dich – und wartet.
  • Verlorene Stunden – Fragmente der Zeit, verschluckt vom Dunst zwischen den Sphären. Niemand kennt ihren Anfang, niemand wird ihr Ende bezeugen.
  • Schleierzeit – Wenn die Schleier fallen, beugt sich die Wirklichkeit. Geschichte zerspringt zu Staub, und selbst die Sterne schweigen. Kein Pfad ist sicher, kein Ich bleibt unberührt.

Zeit fließt in Obscyria nicht geradeaus – sie flüstert in Schleifen, kehrt zurück, verschwindet, verzweigt sich. Die „Zehn Zeitalter“ sind keine Chronologie, sondern Pfade durch das Gewebe der Wirklichkeit., welche durch die Bewegungen der Monde, die Strömungen der Magie und die kosmischen Kräfte definiert sind. Das gegenwärtige Zeitalter Nyxar'al, bekannt als „Das Zeitalter der Verschlungenen Pfade“, ist das neunte dieser großen Epochen. Es ist eine Zeit des Übergangs, in der Wahrheit und Täuschung sich verweben, und die Welt niemals vollständig offenbart wird.

Der Kosmos selbst formt die Strukturen der Zeit, indem er durch die Monde, Nebel und Schatten von Obscyria fließt. Doch ebenso spielt Magie eine essenzielle Rolle – sie ist der lebendige Puls, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verwebt. Magische Ströme beeinflussen das Verständnis von Zeit, verschieben Realitäten und lassen die Grenzen zwischen Zeitaltern verschwimmen. Jedes Zeitalter ist ein Echo der magischen Energien, die durch das Gefüge des Universums wandern, gelenkt von Kräften, die über das Verständnis sterblicher Wesen hinausgehen.

Die Lunariswächter wandeln durch diese Epoche als Suchende, getrieben vom Flüstern der Vergangenheit und den Schatten der Zukunft. Während sich der Einfluss des Schattenrats ausbreitet, sind die Nebel dichter denn je – sie verbergen Wege, enthüllen Geheimnisse und formen das Schicksal all jener, die Obscyria durchstreifen.

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