Obscyria
Eine Dimension aus fluesternden Nebeln und verschlingenden Schatten
Betrete Obscyria – eine geheimnisvolle, düstere Welt, in der Magie, Legenden und uralte Kräfte regieren. In den Schatten verborgen, kämpfen verschiedene Völker und Wesen um ihre Existenz. Doch inmitten dieser Dunkelheit erheben sich die Lunariswächter – Rebellen, die sich gegen den Strom stellen und für Individualität und Freiheit einstehen.
Inhaltsverzeichnis: Geschichten aus Obscyria
Allgemeine Einführung
Kontinent Nebeldämmerung
Lunariswaechter - Widerstand gegen den Schattenrat
Die Lunariswächter verkörpern den Widerstand gegen den Schattenrat, eine geheime Gesellschaft, die die Ordnung und Normalität bewahren will. Doch die Wächter folgen einem anderen Pfad: Sie leben nach ihren eigenen Regeln, frei von den Ketten des Konformismus, und schöpfen ihre Kraft aus den verborgenen Tiefen Obscyrias. In jedem von ihnen brennt der Wille, die Dunkelheit zu durchdringen und die wahre Essenz von Obscyria zu entfesseln.
Entdecke Obscyria
Obscyria ist eine Welt voller mystischer Völker, vergessener Regionen und unausgesprochener Geheimnisse. Hier vermischen sich Magie und Mythen mit Kreaturen und uralten Mächten. Jeder Schritt in diese Welt enthüllt ein weiteres Mysterium – und nur diejenigen, die den Mut haben, den Weg der Lunariswächter zu gehen, werden ihre Geheimnisse lüften.
Sharynthar - Die Schattenwoelfe von Obscyria
Die Sharynthar, auch bekannt als Schattenwölfe, gehören zu den ältesten Wächtern Obscyrias , geboren aus der Dunkelheit und der ungreifbaren Essenz der Schatten. In den tiefsten Winkeln dieser Dimension, wo Licht nur flüchtig existiert, streifen diese geisterhaften Wesen – Verkörperungen der Nacht, die mit den Mysterien der Dunkelheit verschmolzen sind.
Ob in den nebligen Wäldern von Nebeldämmerung, unter den glitzernden Sternen von Sternenfluch, in den fauligen Nebeln der Blutigen Sümpfe, den dichten Schatten des Waldschattenmoors, den urzeitlichen Tiefen des Nachtgeflüster-Dschungels, den frostigen Kristallhöhlen von Schattensang, oder über die endlosen Wasser von Tiefenstille – die Schattenwölfe sind überall zu Hause. Jeder Kontinent hat sie auf seine eigene Weise geprägt, doch alle teilen sie die Essenz der Dunkelheit.
Ihr Fell passt sich der Essenz ihrer Umgebung an – mal tiefschwarz und undurchdringlich, mal durchzogen von schattenhaften Mustern oder schimmernden Nuancen, die die Besonderheiten der Region widerspiegeln, aus der sie stammen. Ihre Augen leuchten in Farben, die je nach Region variieren, doch sie alle strahlen uralte Weisheit und Macht aus. Sie sind still, tödlich und von einer unheimlichen Eleganz – perfekte Jäger und Beschützer der Finsternis.
Für die Lunariswächter sind die Schattenwölfe mehr als Begleiter. Sie spiegeln die Seele ihres Gefährten wider, ihre tiefsten Geheimnisse, Ängste und Stärken. Ein Schattenwolf wählt nicht einfach, er wird gewählt – von der Dunkelheit selbst. In ihrer Anwesenheit flüstert die Finsternis, der Nebel lebt, und die Schatten erwachen.
„Die Schatten sind nicht dein Feind. Sie sind der Schlüssel.“
Zwischen Wispern und vergessen
In Obscyria sind Nebel und Schatten nicht nur eine Erscheinung, sondern die Essenz der Welt. Grenzen sind trügerisch, Pfade verschwinden und erscheinen neu, während die Schatten alles umhüllen und die Realität selbst verzerren. Der Nebel lebt, bewegt sich unberechenbar und verhüllt die Geheimnisse der Welt. In ihm liegt sowohl Gefahr als auch Schutz – wer den Nebel durchdringt, lernt, dass Licht und Dunkelheit untrennbar miteinander verbunden sind. Doch genau diese Unvorhersehbarkeit ist dem Schattenrat ein Dorn im Auge.
Der Rat strebt nach Kontrolle, nach Auslöschung der Individualität, um alle Formen von Unangepasstheit im Nebel zu ertränken. In den frostigen Hallen von Schattensang schmieden sie Pläne, wie sie die Vielfalt ersticken und den freien Geist durch graue Konformität ersetzen können. Gegen diesen Einfluss stehen die Lunariswächter – Rebellen, die sich weigern, sich dem Schattenrat und dessen Normen zu beugen.
Doch die Wächter selbst waren Teil der Schatten und Nebel. Ihre Wege waren nicht klar getrennt – manche von ihnen ließen sich tiefer in die Dunkelheit ziehen, während andere nur am Rande des Zwielichts wandelten. Jeder Lunariswächter trug die Schatten in sich, mal als Verbündete, mal als stumme Zeugen. Sie wussten, dass kein Licht die Finsternis je vollständig vertreiben konnte, und manchmal war es gerade die Dunkelheit, die Schutz und Stärke bot.
Duskveil, der Schattenrufer, war mehr als nur ihr Begleiter – er war die lebendige Verbindung zu den verborgenen Kräften, die in Obscyria schlummerten. Sein Fell war tiefschwarz, so dicht mit den Schatten verwoben, dass es das Licht zu verschlucken schien. Doch bei jedem seiner Schritte schimmerte ein leiser, silberner Schein auf seinem Fell, wie das sanfte, unwirkliche Licht eines geheimnisvollen Mondes. Duskveil führte die Lunariswächter nicht nur durch den Nebel, sondern durch die Geheimnisse der Welt selbst – als Wanderer zwischen Finsternis und Erkenntnis.
Obscyria ist ein endloses Mysterium – eine Welt, die sich weder in Landkarten fassen noch in Grenzen einteilen lässt. Der Nebel bewegt sich mit eigenem Willen, hüllt Wälder, Sümpfe und Gebirge ein und formt die Welt, nach seinen Vorstellungen. Magie durchzieht jeden Ort, von den dunkelsten Tiefen der Ozeane bis zu den höchsten, mit Sternenlicht getränkten Gipfeln. Hier ist kein Pfad gewiss, kein Ziel vorhersehbar, denn die Geografie Obscyrias gleicht einem Atemzug, der sich stetig verändert.
Der Ruf des Zwielichts – Thal'ruhn und der Beginn der Lunariswaechter
In Obscyria, wo Nebel und Dunkelheit die Welt verschleiern, beginnt die Geschichte von Thal’ruhn, dem ersten, der den Ruf des Zwielichts hörte. Seine Herkunft lag tief verborgen im Nebel, doch als die Monde am höchsten standen und die Schatten sich verdichteten, trat er in diese Welt – allein, doch mit einer inneren Bestimmung, die er selbst noch nicht ganz begriff.
Es war Duskveil, der uralte Schattenwolf, der Thal’ruhn zu sich rief. Ein lautloser Ruf, kaum mehr als ein Hauch in der dichten Dunkelheit, führte ihn durch die Nebellande. Duskveil, dessen tiefschwarzes Fell im Nebel zu verschwinden schien, war mehr als nur der Vertraute der Schatten und Nebel.. Er war das Mysterium, das Geheimnis, das die Grenze zwischen den Welten kannte und dessen Augen das Licht der Monde widerspiegelten. Seine Präsenz war unheimlich, doch voller Wissen und Macht, die in den Schatten ruhten.
Thal’ruhn folgte ihm, tief hinein in das Herz des Mondlichttals auf dem Kontinent Nebeldämmerung, wo die Nebel dichter und die Schatten länger wurden. Die Pfade, auf denen er wanderte, verschwanden hinter ihm, und der Nebel schlang sich enger um seinen Körper, als ob die Welt selbst ihn prüfen wollte. Doch er hielt stand, geführt von Duskveil und dem Schimmern der sechs Monde, die über ihm schwebten.
Im Zentrum der dichten Nebel und der flüsternden Dunkelheit fand Thal’ruhn seine wahre Bestimmung. Hier, an diesem Ort, wo Licht und Schatten miteinander verschmolzen, wartete eine Wahl auf ihn. Duskveil blieb stumm, doch seine Präsenz war überwältigend – ein ständiges Flüstern der Dunkelheit, eine stumme Aufforderung, sich dem Unbekannten zu stellen.
Thal’ruhn erkannte, dass die Monde, deren Licht ihn führte, nicht nur das Helle, das Reine verkörperten. In ihrem Licht lag auch Dunkelheit – die Schatten, die sich bei jedem ihrer Strahlen bildeten. Es war diese duale Natur, die ihn rief. Die Magie der Monde war tief mit den Schatten verknüpft, und Thal’ruhn spürte, wie diese Kräfte miteinander verbunden waren. Es gab kein Licht ohne Dunkelheit und keinen Schatten ohne die Monde.
An jenem Ort verschmolz Thal’ruhn mit diesen beiden Mächten. Er ließ das Licht der Monde in sich einfließen, während die Schatten ihn sanft umhüllten. Diese Verschmelzung von Licht und Dunkelheit machte ihn zu dem, was er fortan sein sollte – der erste Wächter zwischen den Welten. Er war kein einfacher Sterblicher mehr, sondern ein Wanderer des Zwielichts, der sowohl die Magie der Monde als auch die Kraft der Schatten in sich trug.
Seine Rüstung, aus Mondlicht und Schatten geformt, reflektierte diese Verschmelzung. Silberne Linien durchzogen die Platten, während schwarze Schatten sanft um ihn tanzten, als ob sie sich mit jedem seiner Schritte bewegten. Seine Augen, einst von Zweifel und Ungewissheit getrübt, leuchteten nun in einem tiefen Weiß, das die Geheimnisse des Zwielichts offenbarte.
Thal’ruhn war der erste, der diesen Pfad wählte, doch er sollte nicht der letzte sein. Duskveil, sein stiller Begleiter, führte ihn zurück durch die Nebel, hinaus in die weite Welt von Obscyria, wo er seine Aufgabe beginnen sollte – nicht nur als Beschützer der Monde, sondern als Hüter des Gleichgewichts zwischen Licht und Schatten.
So wurde Thal’ruhn, der Zwielichtwächter, zum ersten der Lunariswächter – derjenigen, die das Geheimnis der Monde und der Schatten in sich tragen und die Wege durch die unberechenbaren Nebel von Obscyria beschreiten. Seine Geschichte bleibt eine der ersten Legenden dieser dunklen, mystischen Welt – eine Geschichte, die tief in den Schatten Obscyrias verwoben ist.
Der Ruf der vereinten Monde
Als Thal’ruhn nach Obscyria trat, war es kein gewöhnlicher Moment – es war ein Ereignis, das nur in den tiefsten Mythen der Welt erwähnt wird:Nythorûn „Der Ruf der vereinten Monde“. Normalerweise thronen die Monde von Obscyria still über ihren jeweiligen Kontinenten, jeder in seinem eigenen Reich, getrennt durch den endlosen Nebel und die Schatten, die die Welt umhüllen. Doch in jenem seltenen Augenblick, der vielleicht nur einmal in einem Zeitalter geschieht, vereinten sich ihre Lichter am Himmel von Nebeldämmerung, als ob sie auf einen uralten Ruf antworteten.
In den Nebeln, die sich unaufhörlich durch die Tiefen Obscyrias winden, war eine Bewegung zu spüren – eine Veränderung in der Luft, die nur jene fühlen konnten, die in der Lage waren, die Schatten und die Stille zu deuten. Die Monde – jeder mit seiner eigenen, uralten Magie – leuchteten gemeinsam, strahlten ihre geheimnisvolle Kraft durch die dichten Nebelschwaden und erleuchteten die Welt in einem unwirklichen, silbernen Glanz. Es war, als ob die Welt selbst angehalten hätte, um die vereinte Macht dieser uralten Himmelskörper zu würdigen.
Der Nebel, der in diesen Stunden lebendiger wirkte als je zuvor, erhob sich wie ein atmendes Wesen, schien zu flüstern, zu rauschen, während die Schatten sich tiefer, beinahe greifbarer, um Thal’ruhn schlossen. Die Monde sandten ihre Lichtfäden durch die ewige Dunkelheit, verflochten sie mit den Nebeln, und in diesem seltenen Moment verschmolzen die Magie der Monde und die Dunkelheit von Obscyria auf eine Weise, die selbst in den tiefsten Mythen nur geflüstert wird.
Diese Zusammenkunft war kein Zufall. Es war, als hätten die Monde auf die Ankunft von Thal’ruhn gewartet, als hätte Duskveils Ruf sie aus den tiefsten Schatten hervorgeholt, um ihre Macht zu vereinen und dem ersten Lunariswächter den Weg zu bereiten. Die Lichter schnitten durch die Nebel, enthüllten die uralten Geheimnisse der Welt und zogen Thal’ruhn in ihr strahlendes, doch düsteres Netz.
An diesem besonderen Ort und zu dieser seltenen Zeit verschmolz Thal’ruhn mit den Kräften der Monde und der Schatten. Der Nebel umarmte ihn, die Schatten flossen durch seine Adern, und das Licht der Monde drang in seine Seele ein. In diesem Augenblick, als die Magie der Himmelskörper und die Dunkelheit Obscyrias eins wurden, wurde Thal’ruhn der Erste seines Ordens, der erste Lunariswächter, der den Pfad beschritt, dem viele folgen sollten. Die Monde selbst hatten ihn erwählt, und ihre vereinte Kraft prägte ihn, formte ihn zu dem, was er werden sollte – ein Wächter zwischen Licht und Dunkelheit, ein Wesen, das sowohl die Nebel als auch die Schatten durchdringen konnte.
Duskveil, der ewige Wanderer der Schatten, stand still, während die Nebel sich erhoben, das Geheimnis des Moments erkennend. Der Schattenrufer hatte Thal’ruhn nicht nur gerufen, sondern ihm die Geheimnisse der Monde offenbart – und mit diesem Wissen sollte der Weg der Lunariswächter beginnen.
Die Nachtglas-Laterne: Das Licht der Schatten
Die Nacht der letzten Nebelnacht liegt nun hundert Zyklen zurück. Es war die Zeit, in der der Dämmermond und der Nebelstern ihre Konstellation vollendeten und den Kontinent Nebeldämmerung in ein schimmerndes, aber unheimliches Licht tauchten. Diese magische Nacht war ein seltenes und mächtiges Ereignis, gefürchtet und verehrt zugleich. In ihr verbanden sich die Kräfte der Dunkelheit und des Lichts, und die Grenze zwischen den Welten verschwand. Der Flüsterwald von Erythen, eine ohnehin geheimnisvolle Region, wurde zum Zentrum dieser Magie.
Duskveil, der schwarze Wolf, durchstreifte den Flüsterwald wie ein lautloser Schatten. Sein eisblauer Blick suchte nach den ersten Vorzeichen der Nacht, während er über die uralten Pfade schritt. Es hieß, dass er in der Nebelnacht stets die Wächter beobachtete, bereit, sie vor lauernden Gefahren zu warnen.
Die Lunariswächter wussten, dass die Nebelnacht sowohl eine Prüfung als auch eine Chance war. Der Älteste, Erythil, entschied, dass es ihre Pflicht war, das Herz der Nebelnacht zu betreten – den Ort, an dem Licht und Schatten eins wurden. Ausgerüstet mit den einfacheren Artefakten ihrer Zeit und ihrem Wissen über die Magie des Nebels, führte Erythil eine Gruppe erfahrener Wächter in den Flüsterwald von Erythen.
Die Wächter schritten schweigend durch den immer dichter werdenden Nebel. Der Wald selbst wirkte lebendig, und die Schatten schienen sich zu bewegen, obwohl kein Wind die Bäume bewegte. Bald wurde klar, dass dies keine gewöhnliche Nacht war. Nebelschatten glitten durch die Dunkelheit, lautlose Kreaturen, die auf die Angst der Lebenden reagierten. Schattenbestien, massive Gestalten, die aus reiner Dunkelheit zu bestehen schienen, lauerten in der Ferne. Die Wächter konnten sie nur mit vereinten Kräften und präzisen Schutzzaubern auf Abstand halten.
Erythil warnte seine Gefährten: „Diese Nacht wird uns prüfen. Haltet an eurer Aufgabe fest und lasst euch nicht von euren eigenen Schatten verführen.“
Die Gruppe wanderte stundenlang durch die veränderte Landschaft des Waldes, die sich durch den dichten Nebel wie ein Labyrinth anfühlte. Ihre einfacheren Lichtquellen wurden immer schwächer, und der Nebel begann, seine wahre Macht zu zeigen. Es formte Illusionen, flüsterte mit den Stimmen von Verstorbenen und zog die Schwachen von der Gruppe fort.
Eine Wächterin, Naerith, vernahm plötzlich die Stimme ihres lange verschollenen Bruders. „Naerith,“ flüsterte der Nebel. „Komm zu mir. Ich warte.“ Trotz der Warnungen der Gruppe wich sie vom Weg ab, verschwand im dichten Nebel und wurde nie wieder gesehen. Ihre Schreie hallten kurz, bevor sie in der bedrückenden Stille erstickten.
Erythil schloss die Augen, sprach jedoch keine tröstenden Worte. „Der Nebel fordert seinen Tribut. Nur diejenigen, die dem Pfad treu bleiben, werden das Herz der Nebelnacht erreichen.“
Nach Stunden des Marschierens, vorbei an geisterhaften Illusionen und lauernden Kreaturen, erreichten sie eine Lichtung. In ihrem Zentrum ragte ein gewaltiger Dämmerbaum auf, dessen weit verzweigte Wurzeln wie Finger der Dunkelheit den Boden durchdrangen. Zwischen diesen Wurzeln entdeckte Erythil den Nebelnacht-Kristall, ein Artefakt von unbeschreiblicher Schönheit. Schwarz wie die Nacht war er, doch in seinem Inneren tanzten goldene Lichter, wie ein gefangener Sternenhimmel.
Als Erythil den Kristall berührte, durchflutete ihn eine gewaltige Vision. Plötzlich fand er sich in einer endlosen Sphäre aus Licht und Schatten wieder. Vor ihm erschien Xylarion, ein gefallener Stern, dessen Licht und Essenz im Kristall gefangen waren. Die Stimme von Xylarion war wie ein ferner, hallender Donner, gleichzeitig aber sanft und voller Geheimnisse.
„Erythil, Wächter der Lunaris,“ sprach Xylarion, „du hältst das Gleichgewicht in deinen Händen. Meine Essenz ist sowohl ein Geschenk als auch eine Prüfung. Dieser Kristall birgt die Macht, die Schatten zu formen, die Dunkelheit zu erhellen und die Geister der Vergangenheit zu rufen. Doch sei gewarnt: Wer diese Macht missbraucht, riskiert, selbst ein Teil der Schatten zu werden. Der Weg vor dir ist einer der Weisheit und des Opfers. Wirst du bereit sein, die Dunkelheit zu umarmen, um das Gleichgewicht zu wahren?“
Erythil spürte die unermessliche Macht, die von dem Kristall ausging. Seine Aufgabe als Wächter drängte ihn dazu, diese Macht zu nutzen, doch die Warnung von Xylarion hallte in seinem Geist wider. Nach einem Moment des Zögerns sprach er: „Ich werde diese Macht bewahren, um das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten zu sichern.“
Die Vision verblasste, und Erythil fand sich wieder in der Lichtung, mit dem Kristall in seiner Hand. Der Nebel, der die Wächter umgeben hatte, zog sich zurück, und die Lichtung wurde still. Doch ein Teil der dunklen Energie des Kristalls hatte sich in Erythils Seele verankert – ein Preis, den er bereit war zu zahlen.
Nach ihrer Rückkehr ins Heiligtum der Lunariswächter, tief im Mondlichttal, begannen die Wächter, die Essenz des Kristalls zu nutzen, um ein mächtiges Artefakt zu schaffen. Aus der Dunkelheit selbst formten sie schattenhafte Ranken, die den Kristall umschlossen, und verschmolzen die magischen Nebel der Nacht mit Glas, um die Nachtglas-Laterne zu erschaffen.
Als die Laterne zum ersten Mal entzündet wurde, erfüllte ihr Licht das Heiligtum. Es war anders als alles, was die Wächter je gesehen hatten: ein silbriges Leuchten, das die Schatten nicht verbannte, sondern sie formte und ihre Geheimnisse offenbarte. Die Wächter erkannten, dass sie ein Artefakt geschaffen hatten, das nicht nur ihre Reisen erleichtern, sondern auch die Geister der Vergangenheit rufen und mit den Schatten kommunizieren konnte.
Die letzte Nebelnacht hinterließ tiefe Spuren in den Herzen der Überlebenden. Sie hatte nicht nur Opfer gefordert, sondern auch gezeigt, dass wahre Macht nur durch Opfer und Weisheit gemeistert werden kann. Die Nachtglas-Laterne wurde zum wertvollsten Werkzeug der Lunariswächter – ein Symbol für Hoffnung, Mut und die Balance zwischen Licht und Schatten.
Jedes Mal, wenn ein neuer Wächter seinen Eid ablegt, wird die Laterne entzündet. Sie ruft die Geister der Vergangenheit, um Zeugen zu sein, und ihr Licht flüstert:
„In den Schatten verborgen, im Zwielicht erleuchtet – finde deinen Weg und bewahre das Gleichgewicht.“
Jenseits der Schattenpfade - Die Geschichte der Nebelrufer und ihrer geheimnisvollen Heimat Lun’vorith
Tief verborgen in den dichten Wäldern von Nebeldämmerung, wo der Nebel niemals weicht und das Mondlicht nur schemenhaft durch die Blätter dringt, liegt Lun’vorith, die geheimnisvolle Stadt der Nebelrufer. Ein Volk, das sich selbst die Hüter des Nebels nennt und dessen Schicksal durch ein uraltes Ritual mit der Dunkelheit und der magischen Essenz Obscyrias verwoben wurde. Der Nebel ist für sie weit mehr als ein Schutz oder eine Quelle der Macht – er ist eine Bürde, die sie stärkt und gleichzeitig bindet.
Mit silbrig schimmernder Haut und nebelgrauen Augen wirken die Nebelrufer, als wären sie aus dem Nebel selbst geboren. Ihre Bewegungen sind lautlos, wie ein Hauch in der Dunkelheit, und der Nebel umgibt sie wie ein ständiger Schatten. Sie sind mehr als Meister des Nebels – sie sind Blutgebundene, deren Lebensessenz durch seine Kräfte geformt wurde. Diese Verbindung gibt ihnen die Macht, die Lebenskraft anderer zu entziehen, nicht durch rohes Blut, sondern durch feine, unsichtbare Fäden, die den Nebel mit ihrer Umgebung verweben und in der Dunkelheit verschwinden.
Lun’vorith, ihre Heimat, ist ein Ort, der ebenso magisch wie unnahbar ist. Die Stadt schwebt auf massiven Nebelbänken, ihre Gebäude wirken, als seien sie aus der Substanz des Nebels selbst geformt. Filigrane Brücken aus verdichtetem Nebel verbinden schwebende Inseln, während im Zentrum der Stadt der Tempel der Nebelmutter thront. Hier, in stiller Andacht, führen die Nebelrufer Rituale durch, die ihre Verbindung zur magischen Essenz des Nebels nähren und ihre uralte Macht bewahren. Doch Lun’vorith bleibt ein Mysterium, verborgen hinter einer mächtigen Nebelbarriere, die Eindringlinge abschreckt oder in ein Labyrinth aus Illusionen führt. Die Stadt selbst ist nur schwer zu finden und enthüllt sich nur während bestimmter Mondzyklen, wenn das Licht des Dämmermonds die Nebel durchbricht und ihre schwebenden Türme für einen flüchtigen Augenblick sichtbar werden.
Ein Ereignis, das die Nebelrufer als das heiligste ihrer Rituale betrachten, ist die Nebelnacht, die nur einmal alle hundert Zyklen eintritt. In dieser seltenen Nacht werden die Grenzen zwischen der physischen Welt und der Geisterwelt so dünn, dass die Seelen der Ahnen durch den Nebel wandern und mit den Lebenden sprechen können. Im Tempel der Nebelmutter versammeln sich die Nebelrufer, geführt von der Weisheit ihrer Ältesten, um das Ritual des Mondgesangs zu vollziehen. In der uralten Sprache Lunaris erklingt ihr Gesang, hallt durch die Nebel und zieht eine Kraft herbei, die jenseits von Leben und Tod liegt. Es heißt, dass die Nebelmutter selbst während dieser Rituale erscheint und ihnen die tiefsten Geheimnisse der Nacht offenbart.
Doch in den Schatten von Nebeldämmerung gibt es nicht nur Einheit, sondern auch Spannungen. Die Lunariswächter, Rebellen mit einer starken Verbindung zu Nebeln und Schatten, verweigern sich dem Einfluss der Nebelrufer und ihrer Magie. Obwohl beide Völker in der Dunkelheit verwurzelt sind, unterscheiden sich ihre Bindungen: Die Nebelrufer sind tief mit der magischen Essenz des Nebels verschmolzen, während die Lunariswächter nach Unabhängigkeit streben. Für die Nebelrufer sind die Lunariswächter ein unberechenbarer Faktor, der das fragile Gleichgewicht der Dunkelheit gefährden könnte. Umgekehrt betrachten die Lunariswächter die Nebelrufer als ein Volk, das sich durch die enge Bindung an den Nebel seiner Freiheit beraubt hat.
In der Nebelnacht jedoch sind selbst diese Differenzen bedeutungslos. Die Geister, die durch den Nebel wandern, könnten unkontrollierbar werden und eine Macht entfesseln, die niemand zu bändigen vermag. Ein zerbrechliches Bündnis zwischen den Nebelrufern und den Lunariswächtern ist notwendig, um die Balance zu wahren und die Dunkelheit zu zähmen. Doch die leisen Flüstern des Nebels tragen eine warnende Botschaft: Dieses Bündnis wird nicht von Dauer sein, und die Schatten werden immer neue Prüfungen bringen.
Die Nebelrufer wissen, dass der Nebel Geheimnisse birgt, die selbst ihnen verborgen bleiben. Seine Macht, so großartig sie auch erscheinen mag, ist eine zweischneidige Klinge, die sie mit jedem Ritual tiefer in die Dunkelheit zieht. Der Nebel spricht zu ihnen in Träumen, in Visionen, in lautlosen Flüstern – eine Verlockung und eine Warnung zugleich. Manche unter ihnen glauben, dass der Nebel selbst eine eigene Agenda verfolgt, nicht nur ein Werkzeug oder Verbündeter ist, sondern eine Macht, die sie eines Tages zu verschlingen droht. Doch bis dieser Tag kommt, bleibt Lun’vorith ein stiller Wächter in den Schatten von Nebeldämmerung, und die Nebelrufer wandeln weiter durch die Nebel – stets auf der Suche nach der feinen Linie zwischen Macht und Untergang.
Die Stimme der Schattenharfe
„Nicht jeder Klang ist Musik. Manche Töne flüstern Geheimnisse, die selbst der Nebel nicht zu bewahren vermag.“
In den tiefsten Nebellichtungen von Nebeldämmerung, wo das Licht des Dämmermonds nur in schimmernden Fäden durch das Geäst dringt, liegt eine verlassene Lichtung. Kein Pfad führt dorthin – außer dem Velérin, dem „Nebelgeflüster“, das nur jene hören, die ein uraltes Band zur Schattenmusik in sich tragen.
Hier wurde sie erschaffen – die Noctiluth. Eine Harfe, nicht aus Holz, sondern aus Schatten und Magie. Ihre Saiten: gezogen aus Mondsilber, gespannt über das Schweigen der Zeit. Und wenn sie spielt… stirbt der Moment. Ihr Klang ist kein Lied. Es ist Erinnerung, zersplittert. Jede Schwingung ein Echo verlorener Seelen –
zu leise für das Licht, zu laut für das Vergessen.
Am 17. Tag des Monats Flüsterkristall, während der sechsten Stunde von Veilith, als der Dämmermond in voller Resonanz über Nebeldämmerung stand – wurde ein einsamer Wanderer von der Melodie der Noctiluth gerufen.
Sein Name war Naevor, ein Celysra – einer der Nachtflüsterer. Die Celysra sind ein geheimnisvolles Volk aus Nebeldämmerung. Ihre Augen sehen nicht wie die der anderen – sie erfassen die Resonanzen der Schatten, das Flüstern der Vergangenheit und die Ströme der Erinnerung. In ihrer Sprache bedeutet Celysra so viel wie „die, die in der Dunkelheit lauschen“.
Es heißt, dass jeder Celysra einmal im Leben das Velérin vernimmt – das Nebelgeflüster, das nur jenen offenbart wird, deren Seele mit der Musik der Schatten verwoben ist. Naevor war einer der wenigen, die diesen Ruf nicht nur hörten, sondern ihm folgten.
Durch ihre außergewöhnliche Sensibilität für die Resonanzen im Nebel und ihre Gabe, Stimmen zu vernehmen, die anderen verborgen bleiben, gelten die Celysra als Hüter verborgener Wahrheiten. Man sagt, sie könnten mit den Schatten sprechen und selbst die stummen Lieder der Vergangenheit hören. Sie sind Träger einer Gabe, die es ihnen erlaubt, Schatten zu lesen wie andere Bücher.
Die Harfe spielte von selbst. Ihre Klänge hallten durch die Nebel und riefen Erinnerungen wach, die längst begraben schienen: verlorene Namen, vergessene Lieder – und einen Ruf nach Hilfe, der aus der Vergangenheit kam. Nicht aus seiner. Sondern aus einer Zukunft, die sich in der Dunkelheit formte.
Naevor erstarrte. Das war keine Melodie, die man kannte, das war keine Erinnerung. Die Schattenbewahrer… ja, er kannte ihre Werke. Musik, die nicht gehört, sondern gespürt wurde, wie das Zittern kurz vor dem Erwachen. Doch das hier? Es war neu. Fremd. Kein Lied aus den Chroniken der Lunariswächter.
Keine Zeile in den Prophezeiungen der Ätherweber. Es war ein Lied, das sich selbst erschuf, mit jedem Flüstern aus der Tiefe.
Der Nebel selbst begann zu flüstern. Kein Laut, sondern ein Echo. Worte, geboren aus Dunst und Erinnerung. In Lunaris – der alten Sprache der Wächter: „Ilthari… Nythalin… Velérin…“ Schattentanz. Nebelpfad. Nebelgeflüster. Die Worte klangen nicht, sie schwebten, formten sich zu einer Melodie, dunkel, voller Melancholie. Die Sprache selbst… wurde Musik.
Als Naevor die Harfe berührte, formte sich ein letzter Ton – tief, zitternd, unvollständig. Der „Zerbrochene Akkord“, von dem die Legenden aus Scherbenfall von Draen sprechen, hallte wie ein rufendes Echo durch die Lichtung – ein Klang, der nie hätte erklingen dürfen.
Und in jenem Augenblick, als der letzte Nachhall in der Stille zerschnitt, bebte der Nebel. Er spannte sich, als würde er sich erinnern… und dann zerbarst er. Ein Riss, feiner als Schimmererz, dunkler als das Licht von Xhal’Vethar, öffnete sich in der Welt – kein Pfad im herkömmlichen Sinn, sondern ein Spalt in der Realität. Ein Weg, der nicht betreten, sondern aus den Schatten der Erinnerung entstand. Der weder existierte, noch war – sondern jenseits des Yvorith’Kai, im Sternengewebe selbst vergessen lag.
Was dahinter liegt, wissen nur die Schatten. Doch seit jener Nacht hört man das leise Spiel der Noctiluth wieder – in Träumen, im Wind, im Atem der Dunkelheit.
Legende - Obscyria in Kurzform
Licht und Schatten – Jenseits von Gut und Böse
Obscyria ist eine Welt, in der es keine einfachen Wahrheiten gibt. Licht bedeutet nicht immer Gnade, und Schatten sind nicht zwangsläufig Verderben. Jede Kreatur, jede Macht und jede Entscheidung formt sich aus mehr als nur Gegensätzen. So wie das Licht blenden und zerstören kann, birgt die Dunkelheit Schutz und Wissen. In den Nebeln von Obscyria ist Moral nicht in Schwarz und Weiß geteilt – sie ist eine fließende Essenz, geformt durch Perspektiven, Erfahrungen und das Streben nach Wahrheit und Geheimnissen.
Nebeldämmerung – Dämmermond
Ein endloser, von lebendigem Nebel durchzogener Kontinent, in dem zahllose Völker und mystische Wesen leben. Der Nebel verändert unablässig das Land, verbirgt Pfade und enthüllt Geheimnisse für jene, die ihn verstehen. Der Dämmermond verstärkt Nebelmagie und gewährt seinen Bewohnern Schutz im Schleier. Die allgegenwärtigen Nebel von Obscyria entspringen dem uralten Lyserna.
Sternenfluch – Sternenruf
Ein grenzenloses Reich unter ewigem Nachthimmel, durchzogen von geisterhaften Schatten, die lautlos über den Himmel wandern. Flüsternde Stimmen hallen durch den kosmischen Schleier und verheißen uraltes Wissen. Magier und Sternflüsterer schöpfen Kraft aus dem Sternenruf, dessen düstere Strahlkraft Visionen gewährt und die Essenz verlorener Seelen in den Himmel schreibt.
Blutige Sümpfe – Verdammnismond
Ein düsterer, verfluchter Kontinent, in dem Nebel, Blut und Schatten sich vereinen und eine unheilvolle Aura erschaffen. Die endlosen Sümpfe sind durchtränkt von alter Magie, ihre Wasser tragen ein Echo vergangener Schreie und verlorener Seelen. Die fauligen Nebel, die über die schwarzen Sümpfe treiben, flüstern von einstigen Ritualen und uralten Mächten, die tief in den modrigen Wurzeln ruhen. Der Verdammnismond erhebt sich über diese Ödnis und verstärkt die düsteren Künste von Blut und Verderbnis – eine Quelle der Macht für jene, die es wagen, sich ihr zu nähern.
Waldschattenmoor – Nebelsichel
Ein verworrenes, endloses Land aus uralten Wäldern und trügerischen Sümpfen, in denen der Nebel zu flüstern scheint. Die dichten Baumkronen lassen kaum Licht hindurch, während leuchtende Sporen in der Dunkelheit wie irrlichternde Geister treiben. Hier ist nichts, wie es scheint – die Luft selbst trägt Täuschung in sich, und die Schatten scheinen sich zu bewegen, als würden sie lauern. Die Nebelsichel intensiviert Illusionsmagie und hält Eindringlinge in einem Labyrinth aus Schatten und Trug gefangen, während uralte Wesen im Verborgenen ihre eigenen Pläne weben.
Schattensang – Schattenmond
Eine kalte, weite Welt aus zerbrochenem Gestein und funkelnden Kristallhöhlen, durchzogen von uralten Ruinen. Der Schattenmond stärkt die dunklen Künste und beeinflusst die Ströme der Zeit. In den kristallinen Tiefen von Schattensang flüstern die Erinnerungen vergangener Zeitalter, während die Dunkelheit sich stetig mit dem Licht der reflektierenden Kristalle vermengt. Magische Strukturen bewahren vergessene Mysterien, die jenen offenbart werden, die den Mut haben, sich den Schatten ihrer eigenen Seele zu stellen.
Nachtgeflüster-Dschungel – Nachtschwinge
Ein ungezähmter, uralter Dschungel, dessen Atem die Schatten mit dem Leben verbindet. Die Flora dieses Reiches leuchtet in der Dunkelheit, als würde sie das Flüstern vergessener Seelen in sich tragen, während sich die Bestien lautlos durch die dichten Nebel bewegen. Die Nachtschwinge durchdringt ihre Bewohner und verleiht ihnen die Fähigkeit, mit der Umgebung zu verschmelzen. Sie verstärkt die Verbindung zwischen Leben und Schatten, lässt das Licht flackern und die Realität selbst schwanken. In den tiefsten Regionen dieses Waldes soll das Wissen verloren geglaubter Zeitalter ruhen – verborgen in den Stimmen der Nacht.
Tiefenstille – Kosmisches Leuchten
Tiefenstille ist mehr als ein endloses ozeanisches Gebiet – es ist eine lebendige, atmende Dimension, in der die Grenzen zwischen den Welten verwischen. Die unermesslichen Wasserflächen verbergen versunkene Städte, deren Bauwerke längst von der Zeit verschlungen wurden, doch ihre Geheimnisse flüstern noch immer durch die Strömungen. Das Kosmische Leuchten, das über den dunklen Wellen tanzt, ist ein Echo uralter Energien, die den Schleier zwischen Existenz und Vergessenheit durchdringen. In dieser endlosen Tiefe erwachen Mächte, die jenseits der physischen Welt existieren, und nur jene, die es wagen, in die Finsternis hinabzutauchen, werden ihre wahre Bedeutung erkennen.
Die Uralten Quellen – Lysernas Nebel & Scherbenfalls Dunkelheit
Das verlorene Lyserna
Ein schwebendes Reich, verborgen in schimmernden Nebeln, in dem Raum und Zeit ineinanderfließen. Lyserna ist die Quelle der magischen Nebel, die sich über ganz Obscyria erstrecken, und ein Knotenpunkt der mächtigen Mondmagie. Die Nebeladern, die durch diese Sphären fließen, tragen Wissen, Magie und verlorene Erinnerungen. Hier offenbaren sich Visionen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, während die Ströme der Wirklichkeit sich wandeln wie das Licht in den Nebelschwaden. Es ist ein Ort der Erkenntnis und der Mysterien, wo nur jene, die bereit sind, sich den Geheimnissen des Nebels hinzugeben, ihre wahre Bestimmung erkennen.
Scherbenfall von Draen
Ein zerbrochener, von Dunkelheit durchsetzter Kontinent, in dem sich die stärksten Schattenmagien manifestieren. Hier liegt der Ursprung der Schattenströme, die sich über alle Kontinente erstrecken und das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel beeinflussen. Die Scherben, die das Land durchziehen, sind Relikte uralter Mächte, Splitter einer Zeit vor Obscyria selbst. Schwarze Türme ragen aus der verzerrten Landschaft, während die Schattenströme wie lebendige Wesen pulsieren und die Essenz der Dunkelheit mit sich tragen. Nur die Mächtigsten wagen es, in dieses zerrissene Land vorzudringen, wo die Vergangenheit in den Schatten weiterlebt und das wahre Wesen der Finsternis in jedem Stein gefangen ist.
Die Monde als Lenker der Magie
Die Monde sind die wahren Lenker der magischen Ströme in Obscyria. Sie formen die Magie, beeinflussen das Schicksal und verbinden die Welt mit dem kosmischen Gefüge. Ihr Licht ist die einzige Quelle der Erleuchtung in dieser Welt, denn die Sonnen spielen eine weniger zentrale Rolle für die sichtbare Realität Obscyrias. Während sie als ferne kosmische Energieträger existieren, sind es die Monde, die das Schicksal lenken und die Essenz der Magie formen. In ihren Phasen verbergen sich Prophezeiungen, ihre Finsternisse künden von Wandel, und ihr Licht durchdringt sogar die tiefsten Schatten.
Die Sonnen – Erinnerungsträger des Schleiers
Die Sonnen von Obscyria sind keine gewöhnlichen Lichtquellen. Sie verströmen ein kaltes, mystisches Leuchten, das eher Erinnerungen und Stimmungen als tatsächliches Licht in die Welt bringt. Jede Sonne trägt eine eigene Essenz, eine spezielle Resonanz, die ihre Strahlen wie fremde Träume durch den Himmel fließen lässt. Sie existieren nicht, um zu erhellen, sondern um Wissen, verlorene Zeiten und die ständige Veränderung der Realität zu bewahren. Während sie die Vergangenheit reflektieren, sind es die Monde, die über die Zukunft wachen und die Essenz der Magie lenken.
Es ist kein bloßer Klang, kein Echo, sondern eine präsente, allumfassende Essenz, die in Obscyria lebt und in jedem Schatten, jedem Nebel und jedem Sternenfluss flüstert. Es ist immer anwesend, immer beobachtend, ohne Anfang und ohne Ende. Jene, die es hören, können in seinen Lauten verlorene Wahrheiten erkennen – oder sich an die Stimmen der Tiefe verlieren. Sein Ursprung bleibt ein Mysterium, doch sein Einfluss ist unausweichlich.
Obscyria ist nicht nur eine Welt – sie ist ein Knotenpunkt in einem endlosen Netz aus Sternen, Energien und unergründlichen Strömungen. Der Kosmos selbst durchdringt ihre Grenzen, flüstert in ihren Schatten und formt die Realität durch seinen unaufhörlichen Tanz. In den Tiefen der Sterne existieren Mächte, die das Gefüge der Welt lenken, Ströme, die Zeit und Schicksal verbinden, und Geheimnisse, die jenseits jeder Vorstellungskraft liegen.
Jedes Wesen, jede Struktur, selbst die Nebel und Schatten von Obscyria sind Teil dieses größeren Musters. Magie ist keine bloße Kraft – sie ist das Echo des Kosmos, ein Fragment eines unendlichen, pulsierenden Bewusstseins, das seine Fäden durch die Welt zieht. Manche spüren diese Verbindungen, erkennen die verborgenen Muster in den Konstellationen, während andere nur Spielsteine eines größeren Plans sind, dessen Regeln sich stets neu formen.
Die Monde sind nicht nur Lenker von Magie und Zeit, sondern die wahre Essenz, die Obscyria mit dem Herzschlag des Universums verknüpft. Jene, die den wahren Pfad des Kosmos beschreiten, begreifen, dass Obscyria nicht unabhängig existiert, sondern ein Teil eines gewaltigen, lebendigen Organismus ist – ein ewiger Fluss von Licht, Schatten und wandelnden Realitäten, der unaufhörlich durch die Weiten des Unbekannten strömt.
Die zentralen magischen Ströme Obscyrias
Die Nebeladern, Schattenströme, Kosmischen Ströme und Mondessenzkanäle sind die fundamentalen Energien, die Obscyria durchziehen. Sie bilden das magische Geflecht der Welt, beeinflussen die Strukturen von Raum und Zeit und bestimmen das Gleichgewicht zwischen Licht, Dunkelheit, kosmischer Essenz und der Magie der Monde. Diese Ströme sind Quelle der größten magischen Macht und ein Schlüsselelement für die Mystik Obscyrias.
Nebeladern – Die Erben von Lyserna
Die Nebeladern sind magische Energiebahnen, die ihren Ursprung in Lyserna haben. Sie bestehen aus reiner Nebelmagie und durchziehen die Welt als silbrig-glänzende Kanäle, die Orte mit starker mystischer Präsenz verbinden. Diese Adern dienen als Katalysatoren für Rituale, Portale und Weissagungen. Ihr Fluss ist mit den Zyklen der Monde verwoben, wodurch sich ihre Intensität stetig verändert. Sie erlauben es, zwischen den Dimensionen zu blicken und ermöglichen es besonders sensitiven Wesen, Visionen aus anderen Zeiten und Realitäten zu empfangen.
Schattenströme – Das dunkle Erbe von Scherbenfall von Draen
Die Schattenströme entspringen den tiefsten Abgründen Scherbenfalls und fließen als düstere Energiewellen durch die Schattenreiche Obscyrias. Sie verstärken dunkle Magie, Illusionen und Schattenwesen, dienen als verborgene Transportwege für Kreaturen der Finsternis und können als Quelle für verbotene Riten genutzt werden. Diese Ströme sind instabil und entfalten ihre wahre Kraft in den Tiefen der Schattenportale, wo die Grenzen zwischen den Welten am schwächsten sind.
Kosmische Ströme – Die Essenz des Funkenschlags
Die Kosmischen Ströme sind die ältesten Energien Obscyrias, entstanden direkt aus dem Funkenschlag selbst. Sie durchziehen das Universum und formen das unsichtbare Geflecht, das alle Dinge verbindet. Diese Ströme ermöglichen es, durch den Raum zu reisen, zwischen Traum und Realität zu wandeln und Visionen über das Schicksal von Obscyria zu erhalten. Sie sind besonders stark in den Himmelsportalen von Sternenfluch und an den schimmernden Grenzen Lysernas spürbar, wo sich Zeit und Raum überlagern.
Mondessenzkanäle – Die Ströme der Monde
Neben den fundamentalen Strömen der Schöpfung existieren die Mondessenzkanäle – magische Bahnen, durch welche die Essenz der Monde in Obscyria fließt. Diese Kanäle sind mit der Struktur der Welt verwoben und transportieren die pure Magie der Monde, die als zweitstärkste Form von Magie in Obscyria gilt. Die Mondessenz durchdringt die Nebeladern, Schattenströme und kosmischen Ströme, verstärkt sie oder verändert ihre Natur je nach der Mondphase. Die Monde sind keine bloßen Himmelskörper, sondern lebendige Katalysatoren, die das Gleichgewicht der Magie formen und ihre Ströme mit jeder ihrer Bewegungen lenken.
Die Nebeladern, Schattenströme, Kosmischen Ströme und Mondessenzkanäle sind das pulsierende Herz der magischen Strukturen Obscyrias – die eine geboren aus der Klarheit Lysernas, die andere aus der Finsternis Scherbenfalls, während die Kosmischen Ströme die unermessliche Weite des Funkenschlags bewahren und die Mondessenzkanäle die direkte Verbindung der Monde zur Welt aufrechterhalten. Ihr Wechselspiel hat Einfluss auf das Gleichgewicht der Welt und bestimmt die Pfade der Mächtigen und Suchenden gleichermaßen.
Blutgebundene
Die Blutgebundenen sind Wesen, die sich der uralten Blutmagie verschrieben haben. Sie ziehen ihre Kraft aus dem Blut alter Linien und Rituale, die in den Schatten von Scherbenfall von Draen gehütet werden. Durch ihr Band mit der Blutmagie gewinnen sie unnatürliche Stärke, doch der Preis ist oft ihre eigene Essenz.
Velarun
Die Velarun, auch bekannt als die Schattenwanderer, umfassen alle sterblichen Völker Obscyrias.
Sie sind tief mit den Kräften und der Magie dieser Welt verbunden.
Vaelkar
Die Vaelkar sind die ältesten Bewohner von Scherbenfall von Draen, geformt von den Uralten Schatten. Sie sind die Erben der Blutmagie und Meister der dunklen Rituale. Ihre Körper sind von blutroten Adern durchzogen, und sie sehen sich selbst als die Bewahrer des wahren Erbes der Dunkelheit.
Sprachen
Velryss – Die Gemeinsprache Obscyrias
Velryss ist die universelle Sprache, die in allen unermesslichen Kontinenten Obscyrias gesprochen wird. Diese Welt ist nicht statisch – ihre Länder erstrecken sich grenzenlos, veränderlich wie der Nebel und durchdrungen von alten Mysterien. Velryss vereint die Kulturen durch Worte, die in Ritualen, im Alltag und in der Kriegsführung ihre Macht entfalten.
Beispiele in Velryss:
- „Lyris’tar vel morah.“ – „Mögen die Sterne dich führen.“ (Allgemeiner Gruß)
- „Thalyn’tor vyr noral.“ – „Die Dunkelheit vergisst nicht.“ (Warnung oder Mahnung)
- „Kyn’var nor aliss.“ – „Mein Respekt gebührt dir.“ (Respektbezeugung)
- „Liryn nor velryn karath.“ – „Möge der Nebel die Wahrheit enthüllen.“ (Ausdruck der Hoffnung)
- „Val’thar nor kynar!“ – „Steh fest im Angesicht der Dunkelheit!“ (Schlachtruf)
14 Zyklen der Wandlung, jeder gewoben aus 26 Schleiertagen – gemeinsam formen sie das Gewebe eines Zeitfadens
- Jeder Zyklus der Wandlung besitzt eigene magische, ökologische und kosmische Eigenschaften.
Zeitmessung in Obscyria:
- Flüsterchroniken: Die Zeit wird in "Flüstern" gemessen, subtile Strömungen der Realität, die große Ereignisse markieren.
- Lunarische Zyklen: Die Monde bestimmen den Wandel, ihre Konstellationen sind Schlüssel zu Wissen und Gefahr.
- Nebelwellen: Magische Strömungen verändern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen.
- Kosmische Resonanz: Die tiefsten Ströme des Universums reflektieren sich in Obscyria. Große Umbrüche sind nicht nur lokal, sondern Teil eines weit größeren Musters.
- Arkanfluss: Magie beeinflusst nicht nur Wesen und Orte, sondern auch das Zeitgefüge selbst. Starke magische Eruptionen können Zeitalter verzerren, Zeitfenster öffnen oder Ereignisse tief in den Nebel der Möglichkeiten einweben.
Zyklus der Wandlung | Wirkung & Besonderheit |
Nebelhauch | Allgegenwärtiger Nebel legt sich wie ein lebendiges Wesen über die Welt. Pflanzen leuchten sanft im Dunst, Pfade verschwinden im Flüstern der Stille. |
Dämerschleier | Die Wälder schimmern in träumerischem Farbspiel. Tiere verschwinden in den Schatten – als spürten sie eine kommende Veränderung. |
Lunaria | Magie blüht mit den Pflanzen, deren Essenz silbernes Licht ausstrahlt. Kreaturen des Mondes tanzen zwischen den Schleiern. |
Schattenblut | Die Luft ist schwer von Bedrohung. Raubwesen jagen im Rudel, und Schutzzauber flackern wie sterbende Sterne. |
Nachtflut | Das Wasser erwacht – leuchtende Algen wie Sternenstaub, Kreaturen mit silbernen Augen ziehen durch die Flüsse. |
Zwielichtfall | Licht verliert an Kraft, Schatten werden zu Gestalten. Illusionen flackern zwischen Realität und Wahnsinn. |
Flüsterkristall | Stimmen in Kristallform erwachen. Tiere imitieren Worte, Erinnerungen hallen in klaren Tönen durch die Luft. |
Schattenfall | Die Dunkelheit erhält Form. Pflanzen verändern ihre Struktur, als würden sie träumen. Schatten beobachten schweigend. |
Mondasche | Feine Asche fällt lautlos vom Himmel. Untote wandeln durch graue Nebel, getragen von längst verlorenen Namen. |
Sternenklang | Der Himmel summt. Kosmische Ströme durchziehen das Land, und manche Pflanzen singen in vergessenen Sprachen. |
Finsterniskrone | Eine schwarze Ruhe breitet sich aus. Nur wenige Wesen bewegen sich – jene, die im tiefsten Dunkel geboren wurden. |
Himmelsfrost | Die Welt erstarrt in kristallener Schönheit. Eisgeister tanzen durch den Wind, während alles Lebendige innehält. |
Schleiernacht | Geräusche brechen wie Glas, Licht wird zu Schleiern. Unsichtbare Wesen durchstreifen die Grenzen der Wahrnehmung. |
Ewigdämmerung | Zeit zerfließt. Licht und Dunkelheit kämpfen stumm, und Leben pulsiert im unentschlossenen Flackern der Welt. |
Der Kreis der Schleiertage – 6 Flussphasen der Wirklichkeit
Schleiertag | Bedeutung |
Lunir | Licht der Monde – Weissagung, Erkenntnis |
Umbra | Schatten im Nebel – Tarnung, Vergessen |
Noxis | Nacht der Stille – Meditation, Übergang ins Jenseits |
Veilith | Tag des Schleiers – Enthüllung, Übergang |
Dämmeron | Zwischen Licht und Schatten – Entscheidung, Vision |
Nebor | Atem der vergessenen Pfade – Wandel & Unsicherheit |
Die atmenden Schleier – Nebel und Schatten
- Nebel speichern Zeit – Sie fließen wie vergessene Lieder durch das Gewebe der Welt. In ihrem Innersten liegen zerbrochene Momente, die erneut betreten – oder nie verlassen wurden.
- Schatten konservieren Erinnerung – Jede Bewegung wirft einen Schatten, doch manche flüstern noch, lange nachdem ihr Ursprung verstummt ist. Erinnerung wird Gestalt, beobachtet dich – und wartet.
- Verlorene Stunden – Fragmente der Zeit, verschluckt vom Dunst zwischen den Sphären. Niemand kennt ihren Anfang, niemand wird ihr Ende bezeugen.
- Schleierzeit – Wenn die Schleier fallen, beugt sich die Wirklichkeit. Geschichte zerspringt zu Staub, und selbst die Sterne schweigen. Kein Pfad ist sicher, kein Ich bleibt unberührt.
Zeit fließt in Obscyria nicht geradeaus – sie flüstert in Schleifen, kehrt zurück, verschwindet, verzweigt sich. Die „Zehn Zeitalter“ sind keine Chronologie, sondern Pfade durch das Gewebe der Wirklichkeit., welche durch die Bewegungen der Monde, die Strömungen der Magie und die kosmischen Kräfte definiert sind. Das gegenwärtige Zeitalter Nyxar'al, bekannt als „Das Zeitalter der Verschlungenen Pfade“, ist das neunte dieser großen Epochen. Es ist eine Zeit des Übergangs, in der Wahrheit und Täuschung sich verweben, und die Welt niemals vollständig offenbart wird.
Der Kosmos selbst formt die Strukturen der Zeit, indem er durch die Monde, Nebel und Schatten von Obscyria fließt. Doch ebenso spielt Magie eine essenzielle Rolle – sie ist der lebendige Puls, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verwebt. Magische Ströme beeinflussen das Verständnis von Zeit, verschieben Realitäten und lassen die Grenzen zwischen Zeitaltern verschwimmen. Jedes Zeitalter ist ein Echo der magischen Energien, die durch das Gefüge des Universums wandern, gelenkt von Kräften, die über das Verständnis sterblicher Wesen hinausgehen.
Die Lunariswächter wandeln durch diese Epoche als Suchende, getrieben vom Flüstern der Vergangenheit und den Schatten der Zukunft. Während sich der Einfluss des Schattenrats ausbreitet, sind die Nebel dichter denn je – sie verbergen Wege, enthüllen Geheimnisse und formen das Schicksal all jener, die Obscyria durchstreifen.
© Obscyria
Alle Inhalte dieser Website, einschließlich Texte, Illustrationen, Namen, Sprachkonstrukte und das gesamte Lore-Universum Obscyria, sind urheberrechtlich geschützt.
Die dargestellte Fantasywelt Obscyria ist ein eigenständiges, kreatives Werk. Jede nicht autorisierte Verwendung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Inhalten, Grafiken oder Story-Elementen ist untersagt und wird rechtlich verfolgt.
Obscyria steht für eine einzigartige Vision düsterer Fantasie, die Geschichten, Magie, Rebellion und Tiefe miteinander verbindet – erschaffen aus Leidenschaft und Seele.